Die sportliche Krise setzt sich beim VfB Auerbach in der Fußball-Regionalliga auch nach dem Kellerduell gegen den ZFC Meuselwitz fort. Mit 0:1 (0:0) verloren die Vogtländer das Heimspiel vor 980 Zuschauern gegen ein keinesfalls besseres Gäste-Team aus Thüringen. Umso bitterer ist deshalb wohl diese Niederlage. „Jede Niederlage tut weh“, sagte VfB-Coach Sven Köhler, der von seiner Mannschaft aber immerhin eine klar sichtbare Reaktion nach der historischen 1:7-Pleite in Halberstadt sehen konnte. Das Auerbacher Team zeigte eine beherzte Leistung und war das bessere Team – auch wenn es das Resultat später nicht ausdrücken würde.
Was allerdings dem VfB fehlte, war die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor: Selbst beste Torchancen blieben ungenutzt. So hätte Marc-Philipp Zimmermann kurz nach der umkämpften, aber ereignisarmen ersten Halbzeit die Auerbacher Führung erzielen müssen. Doch Zimmermann wurde seiner Eigenschaft als Torjäger nicht gerecht und brachte den Ball nicht im beinahe leeren Tor unter. Ein Meuselwitzer klärte für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie.
In der einzigen Auerbacher Schwächephase passierte dann aber genau das, was einem Kellerkind eben widerfährt: Nachdem der ZFC bis dahin nur durch einen Sonntagsschuss von Kadric (45.) eine Chance hatte, fehlte Auerbach um die 60 Minute herum die Konzentration. Die enttäuschenden Meuselwitzer brachten zwar einen Foulelfmeter (59.) nicht im Tor unter, weil VfB-Keeper Stefan Schmidt den schwachen Schuss von Albert hielt. Doch bei einem Eckball war der VfB unsortiert. Müller erzielte das Tor des Tages.
Dabei hätte es eigentlich nicht bleiben dürfen, weil Auerbach Druck machte – und in der Schlussminute die klare Chance zum Ausgleich hatte. Lucas Seidel köpfte aus fünf Metern den Ball nicht in die Ecke, sondern dem Keeper in die Arme. „Das 1:1 wäre das gerechte Ergebnis gewesen“, sagte Köhler. „Aber im Fußball geht es nicht um Gerechtigkeit.“ Sondern um Punkte – und die sollte Auerbach schleunigst holen. Zum Beispiel am Mittwoch beim nächsten Kellerduell bei Tasmania Berlin (19 Uhr). Zumindest macht die Leistung vom Sonntag aber Hoffnung: „Die Mannschaft hat das gebracht, was sie kann.“ Mit etwas mehr Glück reicht das in Berlin womöglich zu einem Punkt oder dreien.