Es wird kälter im Vogtland. Am Samstag sind bereits die ersten Schneeflocken gefallen. Die nächsten dürften in den nächsten Tagen folgen. Aber nicht nur temperaturmäßig wird es kalt. Auch sportlich gerät die Regionalliga zur Gefrierkammer. Nach den jüngsten – durchaus erwartbaren – Niederlagen gegen Chemnitz und Jena gerät der VfB immer weiter unter Druck. Am Sonntag, 13 Uhr, muss gegen Tennis Borussia Berlin gepunktet werden. Am Besten dreifach – und nicht wie im letzten Heimspiel gegen Rathenow nur einfach.
Allerdings sollte die erste Halbzeit gegen Optik als Blaupause für das VfB-Team gelten, was es zeigen muss, um in der Regionalliga zu bestehen und noch ein kräftiges Wörtchen im Kampf um den Klassenerhalt mitzusprechen. „Der Abstand zum rettenden Ufer ist noch nicht außer Sichtweite“, sagte VfB-Coach Sven Köhler. Mit einigen Erfolgen hätte der VfB nicht nur den Anschluss geschafft, sondern könnten auch ans breite Mittelfeld rankommen.
Doch dafür muss sich einiges ändern: Zunächst die defensive Stabilität. Was gegen Rathenow nur eine Halbzeit lang funktionierte, gegen Chemnitz überhaupt nicht und in Jena phasenweise sollte das VfB-Team umsetzen: konzentriertes, defensives Arbeiten. Dann ist gegen ein Team aus dem Tabellenmittelfeld wie TeBe definitiv etwas drin.
Was aber auch noch Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass das VfB-Team nun wieder ein paar Tage mehr Zeit hatte, sich zu finden. VfB-Manager Volkhardt Kramer nannte kürzlich beim MDR ganz offen, dass die späte Zusammenstellung des Kaders ein Grund für die sportliche Misere sei. „Aber es gibt viele Beispiele von Vereinen, die in der Rückrunde noch aufgeholt haben“, sagt er. Dass dies mehr als nur ein Klammern an eine vage Hoffnung ist, zeigt allein der Fakt, dass sich die VfB-Startelf seit Saisonbeginn deutlich verändert hat. Nun muss das Team nur weiter zusammenwachsen. Das geht am schnellsten mit Erfolgen. Am Besten noch am letzten Hinrunden-Spieltag am Sonntag gegen TeBe, auch wenn dem Team die Heimfans fehlen werden.
Eine Entscheidung, die der VfB weiterhin kritisch sieht. Nicht nur, dass die unterschiedlichen Regelungen innerhalb der Regionalliga zu einem Wettbewerbsnachteil führen, sondern ist die Fortsetzung des Spielbetriebs auch kein gutes Zeichen: „Es gibt im Moment Wichtigeres als Fußball“, sagt Kramer. „Wir sind keine Bundesliga und 2. Liga, in der viele Einnahmen durch TV-Rechte erzielt werden.“ Die Profi-Ligen können gern ihre Serien fortsetzen. Im Vogtland sollte besser der Ball in den nächsten Wochen ruhen. „Wir haben noch genug Zeit, die Spiele nachzuholen“, sagt Kramer.
Aber so muss man es nehmen, wie es der Verband entschieden hat. Der VfB überträgt die Partie am Sonntag in einem Livestream-Fanradio. Damit können die Fans zumindest per Audio mitfiebern.