Regionalliga Nordost 
1. September 2021, 19:00
SV Tasmania Berlin
3 - 1
VfB Auerbach 1906 e.V.
Werner Seelenbinder Sportpark
Zuschauerzahl: 197
VfB Auerbach 1906
Schiedsrichter: Florian Lechner

Spielbericht

Coach Sven Köhler tauschte nur einen Spieler in der Anfangself – erneut personell bedingt: Statt der gelbgesperrten Stammkraft Maximilian Schmidt begann Lennart Dietrich. Das Eigengewächs ist erst 17 Jahre, verfügte bis dato über 31 Minuten Viertliga-Erfahrung. Mit dem 19-jährigen Nebenmann Eric Stiller kam die Mittelfeldzentrale auf gerade mal 36 Jahre. Insgesamt war es seit Aufzeichnung der Daten mit einem Altersschnitt von 23,7 Jahren die zweitjüngste Startelf aller Zeiten bei den Vogtländern – jedenfalls in der Regionalliga. Nur am 14. August 2016 war Auerbachs Wert bei 23,5 Jahren noch geringer – damals gab’s einen 1:0-Sieg unter Trainer Michael Hiemisch in Neustrelitz. Diesmal ging es schon nicht gut los. Gegen die gedanklich deutlich schnelleren Berliner kamen die Gäste gar nicht zurecht. Nach einer Flanke von links stand Tasmanias Emre Demir völlig frei im Strafraum und haute den Ball zum 1:0 (9.) in die Maschen. Der Tabellenletzte enttäuschte bei vielen Fehlern im Spielaufbau und katastrophalen Abständen in der Abwehrkette. Nach einem geblockten Polat-Schuss (45.) war der VfB mit dem knappen Pausenrückstand noch gut bedient. Trainer Köhler hatte genug gesehen und reagierte zur Pause mit einem vielsagenden Dreifach-Wechsel. Für die eigentlich eher als Leistungsträger verpflichteten Tomas Kepl und Nico Donner sowie den Gelb verwarnten Dietrich kamen mit Fabien Bochmann, Lucas Seidel und Sarwar Osse erneut drei 19-jährige Talente. Der Altersschnitt lag jetzt bei unter 23,5 Jahren – und die Jungen mischten den Laden ordentlich auf. Auerbach zeigte deutlich mehr Einsatz. Ondrej Brejcha brachte einen Freistoß hoch in den Strafraum und Marcin Sieber verlängerte den Ball per Kopf zum völlig überraschenden Ausgleich – 1:1 (49.). Kurz darauf hatte Marc-Philipp Zimmermann mit einem Fernschuss sogar die Chance zur Führung (57.). Doch direkt vor Spielende zeigte die VfB-Defensive wieder Nerven. Berlins gerade eingewechselter Pascal Wedemann versenkte die Kugel nach einer Hereingabe und Tohuwabohu vorm Tor zum 2:1 (87.). Als Auerbach nochmal sein Heil vorn suchte, zog Sportdirektor-Enkel Veit Kramer bei einem Konter die Notbremse und musste mit der Roten Karte vom Platz (90.). Den fälligen Freistoß schob Martin Kascha für Tasmania aus 20 Metern flach durch die Mauer zur 3:1-Entscheidung ein (91.).

Nach sieben Niederlagen in acht Spielen wird die Lage im Tabellenkeller immer prekärer. Tasmania hatte selbst 20 Gegentore in den vorherigen fünf Partien kassiert. Verliert man solche direkten Duelle, wird der Klassenerhalt bei mindestens drei Absteigern und einem noch immer nicht vollständigen Kader eine ganz schwere Mission.