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Alle Infos zum Spiel gegen den FC An der Fahner Höhe
In der Bundesliga heißt es stets: Nach zehn Spielen gewinnt die Tabelle allmählich an Aussagekraft. Beim Blick auf die Oberliga-Tabelle ist klar: Der VfB kämpft um den Klassenerhalt und tritt an diesem Samstag, 14 Uhr, in einem wichtigen Spiel gegen den FC An der Fahner Höhe an. Die Thüringer sind punktgleich mit dem VfB und liegen damit nur einen Rang vor den Vogtländern. Damit ist die Bedeutung des Heimspiels bereits abgesteckt.
Die Ausgangslage
Die Gäste kommen mit Schwung ins Vogtland: Zwei Siege in Folge, 9:1 Tore. „Sie haben in den letzten Wochen die Kurve bekommen“, sagt VfB-Coach Sven Köhler, dessen Team sich noch immer schwer tut. Immerhin war die zweite Halbzeit beim 0:0 in Neugersdorf ein Fortschritt. Das Team zeigte, wie es gehen kann – wenn dann noch das Toreschießen hinzukommt. „Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit in Neugersdorf, dann werden wir mehr Spiele gewinnen als verlieren“, gibt der Coach seinen Jungs den Ratschlag mit auf den Weg, mehr Mut zu zeigen und den zweiten Heimsieg der Serie einzufahren.
Der Gegner
Einmal mehr trifft der VfB auf einen Gegner, der mit einigen Erfolgserlebnissen aufwarten kann. Ein unglücklicher Zufall in dieser Saison. „Aber das lässt sich nicht ändern, wir müssen eben selbst auch einen Befreiungsschlag hinlegen“, sagt Köhler. Der wäre tabellarisch insofern wichtig, da man damit die Gäste distanzieren könnte. Über die Thüringer ist im Vogtland vor dem ersten Duell der Vereinsgeschichte recht wenig bekannt. „Wir haben relativ wenig Infos und treffen somit auf eine Unbekannte“, sagt der VfB-Coach, kann aber schon einordnen, wie die Ausgangslage ist: „Alle Spiele haben bislang gezeigt, dass alle Teams ein ordentliches Niveau haben. Ich habe keine schlechte Mannschaft gesehen. Jedes Team hat zwei, drei erfahrene Spieler drin“, sagt er und sieht dieser Rolle bei den Gästen in der Person von Jens Möckel (früher Erfurt und Dresden).
Insgesamt sind die Gäste aus dem Erfurter Umland ein erfahrenes Team. Der Kader ist der zweitälteste der Liga. Zum Vergleich: Der VfB verfügt über den mit Abstand jüngsten Kader der Oberliga. Trainer der Thüringer ist Tobias Busse – und das schon seit fünf Jahren. Insgesamt setzt der Verein auf Kontinuität und hat damit wohl auch den Vorsprung, über ein über Jahre hinweg eingespieltes Team zu verfügen. Bei allem Vorsprung, der dadurch entsteht, ist aber auch klar: „Es gibt kein Team in der Liga, vor das wir uns fürchten müssen“, sagt der VfB-Trainer. „Jeder kann jeden schlagen.“
Der VfB
Die angespannte personelle Situation mildert sich nur ganz leicht ab: Matej Dybala und Pascal Degel konnten unter der Woche mittrainieren. Insgesamt ist der Trainingseindruck gut: „Aber darüber konnte ich mich auch zuvor nie beschweren. Das Trainingsniveau ist hoch, nur sind wir oft in dieser Saison nicht viele gewesen.“ Immerhin lief dies nun besser. Und auch die junge VfB-Defensive, die in Neugersdorf erstmals in dieser Form aufgelaufen war, hat durch das Zu-Null-Spiel Mut geschöpft. „Sie haben das sehr ordentlich gemacht“, lobt der Coach, der nun aber mit Dybala und Degel zwei weitere Optionen hat. In der Offensive fällt ihm der gesperrt Cedric Graf weg, der nach Spielschluss in Neugersdorf Gelb-Rot gesehen hatte. „Bei allem Einsatz darf das natürlich nicht passieren. Er wird daraus lernen“, sagt Köhler zu seinem Sommer-Neuzugang, der aber ohnehin noch nicht die Luft für 90 Minuten gehabt hätte.
Dafür gehen andere Spieler mit einem guten Gefühl ins Heimspiel: „Dass Lucas Seidel und Besir Baftijar nach einer schwächeren ersten Hälfte dann so eine gute zweite Halbzeit hingelegt haben, hat mich gefreut. Das ist gar nicht so einfach“, sagt Köhler und hofft, dass die beiden – wie das gesamte Team – daran anknüpfen kann. Wichtig ist, dass die Mannschaft von Beginn an mutig spielt. „Eine junge Mannschaft muss doch viel euphorischer spielen. Sie muss draufgehen und schauen, was dann dabei rauskommt und den Männerfußball nicht als Last empfinden.“
Vielleicht hilft dabei, dass das Team sich nach und nach einspielt und eine feste Formation findet. Und auch die Erfahrung spielt eine Rolle. „Es ist doch auch den Gegner bekannt, dass wir eine junge Truppe haben – und sie deshalb auf gewisse Mittel setzen. Davon dürfen wir uns nicht überraschen lassen“, sagt Köhler und führt darauf auch die Schwankungen innerhalb des Spiels zurück. Doch mittlerweile sind eben schon zehn Spiele gespielt – und die Auerbacher Spieler können mit Widerständen bereits viel besser umgehen, wie die zweiten Halbzeit in Neugersdorf bewiesen hat.