1. Mannschaft
Derby-Niederlage: Jungem VfB-Team fehlt noch die Erfahrung
Eine bittere Niederlage hat der VfB Auerbach am Freitagabend im Heimspiel gegen den VFC Plauen hinnehmen müssen. Mit 1:3 (1:1) unterlag das Team von Trainer Sven Köhler und kassierte damit die erste Niederlage in der Oberliga-Saison. Im Spiel gegen das Oberliga-Spitzenteam aus der Spitzenstadt zeigte sich, dass dem jungen VfB-Team noch etwas die Erfahrung fehlt. Kein Wunder, wenn mehr als die Hälfte der Spieler U21 sind. Gleich sieben Spieler in der VfB-Startelf waren 20 Jahre und jünger. “Man hat schon gemerkt, dass Plauen über mehr Erfahrung verfügt”, sagte VfB-Coach Sven Köhler. Immerhin zeigt dies aber auch: Das VfB-Team ist noch entwicklungsfähig – und so machten auch die Leistungen von unter anderem Jonas Dittrich Hoffnung auf eine erfolgreichere Zukunft.
Derby-Niederlage, noch kein Sieg und schwere Spiele vor der Brust – wie schwierig ist die Lage? “Wir bewahren weiterhin Geduld und Ruhe”, sagte Uwe Kramer von der sportlichen Leitung des VfB. Denn fraglos gibt es trotz der Niederlage viele Aspekte des Spiels, auf die sich aufbauen lassen. So zeigte das Auerbacher Team, dass es eine hohe Intensität gehen kann. Das Derby war geprägt vom Engagement beider Seiten – aber auch dem Respekt voreinander. Das ging sogar soweit, dass beide Teams nicht das letzte Risiko gehen wollten. Die Gästen war anfangs die Verunsicherung des Fehlstarts mit zwei Niederlagen anzumerken. Als dann Besir Baftijar für die Führung mit einem fulminanten Schuss aus 35 Metern sorgte, kippte das Spiel in Richtung des VfB (14.).
Vielleicht fehlte in dieser Phase dann auch die Cleverness, gegen einen sichtbar angeschlagenen Gegner noch ein Tor nachzulegen. Es kam aber völlig anders: Ein unnötiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung brachte Plauen zum Ausgleich, der zu diesem Zeitpunkt eher glücklich war (26.). Doch ein Spiel dauert eben nicht nur eine halbe Stunde, sondern 90 Minuten. Und der Zeitraum zwischen dem 1:1-Ausgleich und der letzten Viertelstunde ging klar an die Gäste, die ihre Reife aufs Grün brachten. In dieser Phase hatte Auerbach einige Mühe, ins Spiel zu finden, verlor zu viele entscheidende Zweikämpfe und verzettelte sich im Spiel nach vorn mit vielen Fehlpässen.
Da auch die Gäste kein Feuerwerk abbrannten, sondern etwas mehr Geduld bewiesen, entwickelte sich ein Spiel, das vor allem von der Spannung lebte – weniger von der Qualität. Ein echtes Derby, so könnte man sagen. Andererseits beschränkte die Furcht vor einer Niederlage beide Seiten über weite Strecken in ihrem Ideenreichtum. Schön herausgespielt war dann aber der VFC-Führungstreffer (59.).
Der VfB erholte sich in der Schlussphase und hatte zwei bis drei Aktionen, die zum Ausgleich hätten führen können. Auch hatten die beiden strittigen Strafraumszenen (Handspiel und Kopfstoß) das Potenzial zu einem Elfmeter – vor allem auch im Vergleich zum Elfmeter für Plauen, der zum 3:1 führte. Genau wie die beiden VfB-Szenen im Strafraum war auch dieser eine 50:50-Situation – und hinterließ einen faden Beigeschmack zu einem ansonsten fairen Derby.
Plauen siegte übers Spiel gesehen verdient, aber glücklich. Der VfB wird an die guten Phasen anknüpfen müssen und sammelte mit dem heißen Spiel immerhin weitere Erfahrung in dieser Übergangssaison.
Statistik
Tore: 1:0 Baftijar (14.), 1:1/1:2 Will (27./ 60.), 1:3 Andreopoulos (88./Elfmeter)
VfB Auerbach: Schmidt, Degel (46. Leidel), Sieber, Todt (89. Seidel), Dittrich, Brejcha, Bochmann (63. Dietrich), Scheunert (63. Kramer), Baftijar, Cermus (63. Sevcuks), Zimmermann.
VFC Plauen: Böttcher, Albert, Träger, Walther, Grandner (80. Andreopoulos), Heinrich, Kretzer, Limmer, Morosow (90. +4 Hujdurovic), Nyber (76. Spranger), Will.
Gelb-Rote Karte: Andreopoulos (89./VFC)
Schiedsrichter: Seidl (Werdau).
Zuschauer: 1311.