1. Mannschaft
Historischer Erfolg gegen Tasmania Berlin
Darauf hatten die Spieler, Fans und Offiziellen des VfB Auerbach so lange gewartet: Endlich mal wieder ein dickes Erfolgserlebnis, das viel Mut für die nächsten Woche macht. Das 9:1 (3:0) gegen Tasmania Berlin am Freitagabend war historisch. Fraglos. Es war der höchste Regionalliga-Sieg seit dem Aufstieg vor knapp zehn Jahren. Es war der Mutmacher für den Abstiegskampf, der noch schwer genug wird.
Genau deshalb bleiben die Vogtländer auch auf dem Boden der Tatsachen. Denn zwar sind neun Tore gegen einen direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenverbleib ein Hausnummer, doch gab es in der Partie eben auch nur drei Punkte – wie in allen anderen zuvor auch, wie VfB-Torjäger Marc-Philipp Zimmermann richtigerweise anmerkte. „Es gibt uns aber Kraft für die nächsten Aufgaben“, sagt der fünffache (!) Torschütze vom Freitagabend. Mit Michail Fragkos hatte er sich ein internes Duell darüber geliefert, wer die meisten Tore erzielen würde. Fragkos legte im ersten Abschnitt mit zwei Treffern vor, Zimmermann hatte nur einmal getroffen. Als dann der Grieche mit Torriecher nach der Pause auf 4:0 ausbaute, war eigentlich fast klar: Er würde der große Matchwinner des Abends werden. Doch Zimbo legte nach – und zwar so, wie ihn die Auerbacher Fans lieben und später auch als „Fußballgott“ feierten: mit Toren. Vier Stück machte Zimmermann noch innerhalb einer halben Stunde – und kam damit auf fünf Tore. Genauso viele wie er an den 27 Spieltagen zuvor erzielt hatte. Insgesamt. „Ich kann das kaum beschreiben“, war er fast schon fassungslos über den Torreigen.
Und die Tore zeigten, dass das VfB-Team eben nicht alles verlernt hat. Es steckt genug Qualität in der Mannschaft, um im Abstiegskampf auch mal Punkte gegen Teams zu holen, die (deutlich) vor dem VfB stehen. Das war bislang in dieser Saison nicht gelungen. „Wir haben Punkte liegenlassen“, sagt Zimmermann, „Jetzt haben wir zwei Pflichtsiege eingefahren.“ Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn so erhält der VfB die Hoffnung am Leben, doch noch in der Liga zu bleiben,
Doch dafür muss es gegen den nächsten Gegner gelingen, ebenfalls nach vorn mehr Durchschlagskraft als bislang zu entwickeln. Das Spiel gegen Tasmania Berlin war zwar gegen einen Gegner, der einen rabenschwarzen Tage erwischt hatte, doch bewies der VfB auch deutlich mehr Mut als noch in den Spielen zuvor. Das Team folgte damit der Anregung von Trainer Sven Köhler, mutiger nach vorn zu spielen, schließlich kann man ohne Mut auch nur verlieren. Mit Mut sei immerhin die Chance besser, zu punkten. „Wir werden uns jetzt zwei Tage auf dem Sieg ausruhen, danach richtet sich der Blick auch wieder nach vorn“, sagt Köhler, der seinem Team nach dem 9:1 den Samstag frei gegeben hatte.
Köhler sah im Spiel sein Team auch so aktiv, wie er es von seinen Jungs gefordert hatte. „Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir hier gewinnen wollen – und waren zielstrebig und mit den besseren Lösungen bei den frostigen Bedingungen. In der zweiten Halbzeit hat dann einfach alles gepasst.“ Mit gleich sechs Toren schoss sich der VfB für die entscheidende Saisonphase warm. Die beginnt mit dem Nachhol-Heimspiel gegen die VSG Altglienicke am Mittwoch, 19 Uhr. Ein anderes Kaliber sei das, betonten alle unisono. „Aber es muss uns nun eben gelingen, weitere Punkte zu holen“, sagte Köhler. Mit dem Selbstbewusstsein eines 9:1 dürfte das zumindest etwas leichter fallen.
Tore: 1:0/2:0 Fragkos (13./26.), 3:0 Zimmermann (29.), 4:0 Fragkos (46.), 4:1 Storm (49.), 5:1/6:1 Zimmermann (53./66.), 7:1 Sieber (73./HE), 8:1/9:1 Zimmermann (75./79.).
VfB Auerbach: St. Schmidt – Almansori/V (63. Weiß), M. Schmidt, Sieber, Kubitz – Lovric (76. Bochmann), Stiller – Fragkos (76. Osse), Brejcha/V (76. Giaouplari), Guzlajevs – Zimmermann/V (84. Kepl). – Trainer: Köhler.
Tasmania Berlin: Kocak – Nse Oyana (34. Tanis), Bähr (46. Ceesay/V), Kaiser – Wedemann – Polat, Kascha, Storm, Sait/V (61. Schultze) – Gorrie, Brechler. – Trainer: Franke.
Schiedsrichter: Greif (Gotha).
Zuschauer: 250.