1. Mannschaft
Oberliga: Mit Mut zum Tabellenführer
In schweren Zeiten lohnt es sich, an die Dinge zu klammern, die gut laufen. Auch das gilt beim VfB Auerbach: Nach dem Spiel gegen Einheit Rudolstadt, das man am Besten schnell wieder vergisst, steht für die Vogtländer am Samstag, 14 Uhr, das Auswärtsspiel beim Aufsteiger 1.FC Magdeburg an. Dabei ist die Zweitliga-Reserve alles andere als ein typischer Aufsteiger.
Die Ausgangslage
Die Rollen im Spiel sind verteilt: Magdeburg ist natürlicher Favorit - denn als Spitzenreiter empfängt das Team von Trainer Petrik Sander den VfB, der im hinteren Mittelfeld der Tabelle steht. Damit dürfte auch vom Gefühl her die Ausgangslage unterschiedlich sein: Der FCM II spielt erfolgreich und schwebt auf einer Welle des Erfolgs. Der VfB ist eher unzufrieden mit der Performance - allerdings nur den Auftritten daheim. Wäre die miserable Heimbilanz auch nur ein bisschen besser, wäre alles im Lot. "Natürlich haben wir uns das so nicht vorgestellt", gestand auch VfB-Coach Sven Köhler vor einer Woche.
Denn die Heimmisere führt dazu, dass der VfB auswärts wieder unter Druck steht. Druck, mit dem das Team zuletzt immer umgehen konnte und nicht nur deshalb in der Fremde eine makellose Bilanz vorweisen kann. Hält die Serie? "Die Berg- und Talfahrt ist unerklärlich", sagt Uwe Kramer, Sport-Vorstand. "Vielleicht lag es auch an den Gegnern, die sich sehr gut auf uns eingestellt haben. Aber es gibt kein Generalrezept. Wir müssen mit Ruhe und Vernunft weiterarbeiten." Und eben einfach auswärts weiter erfolgreich spielen - dann stellt sich auch daheim mal der Erfolg ein.
Der Gegner
Der FCM II ist mit großen Ambitionen aufgestiegen. Schon vor Saisonstart hatte Sven Köhler die Magdeburger zu den Aufstiegsfavoriten gezählt. Die Zweitliga-Reserve soll wohl in der Regionalliga des ambitionierten Zweitligisten werden. Entsprechend erfolgreich ist die Saison bisher verlaufen: Bis auf ein Spiel gewann der FCM bisher alle Spiele. Nur daheim gegen Bautzen unterlag das Team von Petrik Sander. Beachtlich ist vor allem die Offensive. Mit 24 Toren ist das Team das treffsicherste. Gleich drei Spieler haben schon vier Tore erzielt. Ganz klar: Der FCM II ist in der Breite gut aufgestellt. "Es ist am Ende egal, ob wir auf Oberliga-Spieler oder ein Team mit Spieler aus dem Profi-Kader treffen: Wir müssen mutig agieren", gibt Uwe Kramer vor, weiß aber auch: "Wer etwas Sachverstand hat, weiß, dass die Trauben in Magdeburg ganz hoch hängen. Wir fahren aber nach Magdeburg, um etwas Zählbares mitzunehmen."
Der VfB
Fraglos hat der letzte Heimauftritt gegen Rudolstadt (0:2) für Unruhe gesorgt. "Der Trainer und sein Co sind im intensiven Austausch, wie wir alles optimieren", sagt Kramer. So sieht er, dass es völlig offen sei, welche Mannschaft am Samstagnachmittag aufläuft. Überraschungen möglich? Schon zu Beginn der Woche hatte der VfB-Sportvorstand Veränderungen angekündigt. "Aber alles wird sachlich bewertet. Sinnloses Rumbrüllen und unsachliche Kommentare bringen nichts."
Ein Wechsel in der Startformation steht schon einmal zwangsläufig fest. Allerdings handelt es sich dabei um eine Änderung, die nicht gewünscht war: Ondrej Brejcha muss seine Rotsperre absitzen. "Natürlich ist er ein zentraler Spieler als Kapitän. Sein Fehlen darf aber keine Ausrede sein", sagt Kramer. Im VfB-Kader stünden genügend Spieler, die Oberliga-Niveau haben - und dies nun bei dieser attraktiven Herausforderung in Magdeburg nachweisen müssen.
Kramers Wunsch ans Team ist klar: "Ich wünsche mir einfach, dass die Jungs sich auf dem Platz füreinander zerreißen und mutig spielen." Und: "Wenn du keine Fehler machst, hast du mindestens schon mal ein 0:0. Entscheidend wird also sein, dass wir fehlerfrei spielen. Und dann haben wir noch unseren schnellen Spieler im Angriff..."