1. Mannschaft
Oberliga-Samstag: Ein Sieg ist gegen Neugersdorf Pflicht
Drei Ostereier lagen beim VfB Auerbach im Nest: Zwei Unentschieden holten sich die Vogtländer in den schweren Auswärtsspielen in Nordhausen und Bischofswerda – und damit (und das ist das dritte Ei) auch eine Menge Selbstvertrauen. Gerade am Ostermontag zeigte das Team, dass es selbst mit den Spitzenteams der Liga mithalten kann. Das wird in den nächsten Wochen auch wichtig sein, wenn es in die entscheidende Saisonphase geht. Mit dem Heimspiel gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf am Samstag, 14 Uhr, geht der Showdown los.
Die Ausgangslage
Wohl kaum eine leistungsorientierte Liga in Deutschland liegt so dicht zusammen wie die Oberliga. Von Platz sechs bis 14 trennen die Teams nur fünf Punkte. Die unterschiedliche Anzahl der absolvierten Partien tut ihr Übriges hinzu. Und dann kommt auch noch die Unklarheit hinzu, was mit Westerhausen passiert. Ein Fall, der ohnehin erheblich in den Wettbewerb eingreift und ihn völlig verzerrt. Den Unmut darüber sollte der VfB in sportlichen Ehrgeiz umwandeln. Denn mit 33 Punkten (falls Westerhausens Spiele gewertet würden) liegt der VfB mittendrin im Feld der abstiegsbedrohten Teams. Anders ergeht es Neugersdorf: Der FCO ist Tabellenletzter mit 19 Punkten (vier davon gegen Westerhausen). Damit ist klar: Der VfB muss gewinnen. “Ein Sieg ist Pflicht”, sagt deshalb auch VfB-Coach Sven Köhler. “Wir können alle die Tabelle lesen und wissen, dass wir einen Sieg brauchen.”
Der Gegner
Viele Jahre spielten der VfB und der FCO gegeneinander – in Oberliga oder Regionalliga. Aus 16 Spielen gingen beide fünf Mal als Sieger hervor, sechs Mal endeten die Spiele unentschieden – wie auch das torlose Hinspiel. “Es war ein zähes Spiel”, erinnert sich Sven Köhler. “Wir waren in der zweiten Hälfte das bessere Team, haben aber den Sieg verpasst.” Dass das Spiel mit einem Remis geendet ist, überrascht hingegen wenig: Beide Teams sind die Unentschieden-Könige der Liga. Der VfB kommt auf zwölf Remis, Neugersdorf auf zehn – allerdings auch nur auf drei Siege, weshalb die Lage in der Oberlausitz prekär ist. “Sie werden sicherlich am Anfang alles reinwerfen”, prognostiziert der VfB-Coach – und warnt sein Team deshalb vor einem hochmotivierten Gast, der den letzten Strohhalm noch greifen möchte.
Die Schwäche der Neugersdorfer scheint in dieser Saison das Toreschießen. Nur 15 Tore ist unterdurchschnittlich. Köhler will sich allerdings nicht darauf verlassen: “Wichtig wird es sein, dass wir selbst auch Torgefahr ausstrahlen.”
Der VfB
Das VfB-Team muss sich also auf einen forschen Gegner einstellen – und dann mit den eigenen Mitteln zurückschlagen. Köhler meint: “Wir haben in den letzten Spielen gesehen, dass wir selbst bei Unentschieden dem Sieg näher waren als der Niederlage.” Daraus schöpft er Mut, auch weil die Balance zwischen Defensive und Offensive passte. Nur das Toreschießen gelang noch nicht so, wie erhofft – auch weil wieder mal vermeintliche Abseitstore nicht zählten. Auffällig vielen in diesem Jahr, so Köhler: “Das waren schon viele unglückliche Entscheidungen.” Aber immerhin zeigt dies auch: Der VfB kann Tore schießen. Das soll nun gegen Neugersdorf fortgesetzt werden, wie es schon (in der Offensive) gegen Halle funktioniert hat. Und wenn es gegen Neugersdorf gar nicht mit dem Toreschießen klappen sollte, hat der VfB noch eine Geheimwaffe: Stefan Schmidt! Der VfB-Keeper hatte im April 2017 gegen den FCO getroffen. Mit dem Kopf aus dem Spiel heraus. Allerdings nur zum 1:1-Endstand – was am Samstag zu wenig wäre.
Denn der VfB hat im Abstiegskampf ein klares Ziel vor Augen: 42 Punkte. Diese Marke ruft die sportliche Leitung als Zielmarke aus, die wahrscheinlich für den sicheren Klassenerhalt reichen dürfte. Angesichts von mindestens fünf Absteiger sollte also schon gegen Neugersdorf der erste Schritt getan werden, zumal mit Fahner Höhe und Grimma danach zwei weitere Gegner warten, gegen die einiges drin ist. Anschließend muss der VfB gegen Eilenburg und Krieschow ran – also zwei Spitzenteams und die stabilsten Mannschaften der Liga.
Gegen Neugersdorf muss Sven Köhler zwangsläufig umbauen: Veit Kramer und Vojtech Cermus sind gesperrt. Dafür kehrt Ilja Sevcuks nach einer schweren Erkältung in den Kader zurück.