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Rückfall in alte Zeiten? VfB verliert Vogtlandderby
Was das denn? Diese Frage haben sich die VfB-Fans während der ersten Halbzeit des Vogtlandderbys über weite Strecken schon gefragt. Denn die Auerbacher Mannschaft stand zwischen der 20 und der 45 Minuten neben sich. Plauen legte in dieser Phase den Grundstein zum verdienten 3:1-Derbysieg. "Es tut aktuell natürlich sehr weh. Dritte Derbyniederlage in Folge ist bitter", sagte Uwe Kramer, Auerbachs Sport-Vorstand. "Eine geile Kulisse. Schade, dass es nicht geklappt hat. Wir hätten den Fans gern mehr geboten, aber das sollte noch nicht", fügte er an und betonte: "Die Zeit wird kommen, wenn die Jungs stabiler werden. Fußball ist zum Glück schnelllebig und kommende Woche kann man es wieder besser machen."
Dafür muss das Oberliga-Team aber einige Fehler abstellen. Was waren aber die Gründe für die deutliche Unterlegenheit, die sich zumindest im zweiten Abschnitt relativierte, in der Auerbach nicht nur vom Ergebnis, sondern auch vom Spiel her ebenbürtig war. Sicherlich kam Plauen auch das Spielglück entgegen. Zwei Standards brachten den VFC, der bis dahin nicht unbedingt eine bessere Leistung in einem nervösen Spiel gezeigt hatte, in einen Spielrausch. Aber: „Nur das Spielglück als Grund heranzuziehen, wäre zu einfach“, sagt VfB-Coach Sven Köhler. Vielmehr kritisierte er seine Elf für den jugendlichen Leichtsinn bei den Standards. Einmal mehr eine große Schwäche des VfB – nicht nur gegen Plauen. Als „total vermeidbar“ bezeichnete auch Marcin Sieber die beiden Gegentreffer. Sieber saß aufgrund einer Erkältung zunächst nur auf der Bank. Zuvor hatte er verletzungsbedingt einige Wochen nicht trainieren können.
Ein weiteres Problem war, dass Plauen mit scharfer Zweikampfführung vor der Pause die VfB-Offensive aus dem Spiel nahm. Cedric Graf, Aleksandrs Guzlajevs und Tim Kaiser fanden nicht mehr statt. Damit standen sie vor der Pause aber nicht allein da: Auch die Defensive schwamm. Die Doppelsechs (Bochmann, Scheunert) funktionierte nicht, die gesamte Auerbacher rechte Seite war überfordert. „Vielleicht kam das Derby etwas zu zeitig“, vermutet Uwe Kramer.
Nur wie ist die Phase zwischen dem 0:1-Rückstand und der Pause zu erklären. Eine Phase, in der Plauen gut und gerne fünf Tore hätte erzielen können. Köhler führt es auf die vermeidbaren Standardgegentore zurück: „Wir haben das schlecht verteidigt. Plauen hatte bis dahin keine echte Chance. Danach wird die Mannschaft, die in Führung liegt größer, und die andere fängt an nachzudenken.“ Und fiel in ein Loch. „Die Beine werden schwerer, du kommst immer einen Schritt zu spät“, erklärte Köhler. Nun muss der VfB am Samstag in Ludwigsfelde wieder bessere Beine haben, um diese zweite Saisonniederlage auch rein sportlich zu verarbeiten.