1. Mannschaft
Sven Köhler: „Der Druck wird größer“
Vor dem Spiel gegen die BSG Chemie Leipzig am Mittwoch, 19 Uhr, in der Arena zur Vogtlandweide haben wir mit VfB-Trainer Sven Köhler gesprochen. Wir blicken zurück auf das Spiel bei Hertha BSC II und voraus auf das schwere Mittwochabend-Spiel.
Sven, wie hat das Team die 0:3-Niederlage bei Hertha BSC II verdaut. Habt ihr noch einmal über die Gegentore gesprochen?
Die Berliner haben es sehr gut gemacht und waren dominant – und haben auch die ein oder andere Chance liegen lassen. Aber die Gegentore waren zu billig: Schon das 0:1 war zu einfach – das wirkte von außen unglücklich. Beim Elfmeter zum 0:2 darf Maximilian Schmidt, der zuletzt sehr gut gespielt hat und auch in Berlin gut war, nicht in der Euphorie des Zweikampfs nachsetzen. Aber das war sicherlich auch geschickt gemacht vom Berliner Spieler, der den Kontakt provoziert hat. Aber es gilt bei allen Toren: Die Szenen hätten wir vorher bereinigen können. Das war deshalb auch das Hauptthema der Spielauswertung.
Und nach vorn war es schließlich mal wieder ein Spiel ohne Torerfolg…
Wir hatten schon unsere Momente. Das Ergebnis wirkt deutlich, aber wir hatten auch Situationen, die zum Ausgleich oder Anschlusstreffer hätten führen können. Aber wenn du etwas in Berlin holen willst, musst du in den entscheidenden Szenen da sein. Gegen eine gute Mannschaft reicht es eben nicht, nur über weite Strecken gut mitzuhalten, dann aber dreimal schlecht zu verteidigen. Das hat zu den Gegentoren und der Niederlage geführt.
Die BSG Chemie Leipzig ist allerdings ein anderer Gegner als die Hertha-Bubis, oder?
Sie sind als Mannschaft anders strukturiert: Zwar haben sie auch einige jungen talentierte Spieler im Kader, aber der überwiegende Teil der Mannschaft besteht aus Fußballern, die in ihrer Karriere schon ein bisschen was erlebt haben. Sie haben also eine gute Altersstruktur – und kommen eher über Robustheit und Erfahrung ins Spiel.
Also wird es ein anderes Spiel als noch in Berlin. Aber sicherlich nicht einfacher, oder?
Nein, was heißt auch in unserer Situation schon einfach. Der Druck wird größer – auch durch die Entscheidung des NOFV-Vorstands, die Liga auf 18 Mannschaften zu reduzieren. Wir müssen Spiele gewinnen, um die Klasse zu halten. Jetzt haben wir die nächste Chance dazu. Wir müssen sehen, dass wir in den entscheidenden Momenten da sind und wir dann aber doch anders verteidigen als bei Hertha BSC II. Hinzu kommt, dass im Fußball auch Glück eine Rolle spielt.
Wir erwarten sicherlich ein sehr intensives Spiel!
Auf jeden Fall! Beide Mannschaften haben ihre Stärken im kämpferischen Bereich, sind nicht so filigran wie die Berliner. Das Wetter spielt eine Rolle. Der Platz ist anders als der Rasen in Berlin, sodass es allein schon durch die Witterung ein anderes Spiel wird.
Hast du Neuigkeiten von Sempastiano Giaoplari, dessen Verletzung in Berlin schlimm ausgehen hat?
Er hat eine MRT-Untersuchung und wir warten aufs Ergebnis. Es sah nicht besonders gut aus – und wir gehen nicht davon aus, dass er eine längere Pause einlegen muss. Ich glaube nicht, dass wir ihn in den nächsten 14 Tagen auf dem Platz sehen werden.
Wie sieht es sonst personell aus?
Mohand Almansori ist wieder mit dabei. Er hat zweimal mittrainiert. Niklas Kubitz ist angeschlagen vom Freitagsspiel. Maximilian Schmidt fehlt gesperrt mit der zehnten Gelben – was insofern schade ist, da er zuletzt eine gute Rolle gespielt hat. Aber wenn er mit neun Gelbe Karten in fünf Spiele innerhalb von 14 Tagen geht, muss man fast davon ausgehen, dass er mal in einem Spiel fehlen wird.