1. Mannschaft
Sven Köhler: “Wir setzen den Weg fort”
Sven, seit Dienstag steht das Oberliga-Team wieder im Trainer. Auf dem Platz standen zuletzt 20 Spieler – das sieht doch schon viel besser aus als zuvor, oder?
Es ist keine Vergleich zur Zeit vor Weihnachten. Trotzdem ist es noch eng: Besir Baftijar kann noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Matej Dybala hat noch Probleme mit seinem Fuß. Fabien Bochmann und Pascal Degel haben diese Woche Mittelschicht und können deshalb nicht trainieren. Dadurch bleibt es natürlich weiterhin schwierig. Aber wir wussten das schon vorher – und wollen nun nichts auf Krampf machen.
Das heißt keine externen Neuen?
Wir müssen den Januar noch abwarten, weil sich bei vielen Spielern erst im Laufe des Monats herausstellt, wie es mit ihnen bei ihrem aktuellen Verein weitergeht. Als Spieler hofft man ja zu Beginn der Vorbereitung auf seine Chance – und wechselt nicht gleich zu Jahresbeginn den Verein. Erst wenn sich herausstellt, dass sie keine Chance bekommen, können wir ins Spiel kommen. Wenn sich also etwas tut, dann vermutlich spät.
Mit Johnny Dölling, Marc Wöllner und Chris Giesel trainieren drei Spieler aus der U19 mit. Wie bewertest du diesen Schritt?
Wir setzen damit den Weg fort, den wir vor einigen Jahren begonnen haben. Es gehört dazu, dass wir auch unsere eigenen Spieler im Blick haben – und nicht nur nach außen gucken. Wir haben in den letzten Jahren immer darauf geachtet, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den Kader zu integrieren. Das tun wir nun weiterhin.
Ein „Neuer“ ist auch Marcin Sieber, der nach seiner Verletzung wieder im Kader steht. Das ist sicherlich eine erfreuliche Nachricht?
Er ist wichtig für uns. Schon vor der Weihnachtspause hatte er eine Woche lang mit uns trainiert und hat danach mit der Pause noch ein wenig Zeit für die vollständige Rückkehr bekommen. Wir hatten ja in der Hinserie immer Probleme mit der Innenverteidigung – und wie man bei Matej Dybala derzeit sieht, geht es so weiter. Umso wichtiger ist, dass Marcin wieder dabei ist. Allerdings muss ich auch sagen: Lennart Dittrich hat seine Sache gut gemacht, als er auf der Position einspringen musste.
Wie hat sich das Training angefühlt? Wie sind deine ersten Eindrücke?
Die Jungs sind ehrgeizig – aber das war schon die ganze Zeit so. Was sich gut anfühlt, sind die guten Bedingungen für diese Jahreszeit: Wir können auf dem Rasen trainieren, es ist nicht zu kalt. Darüber sind wir im Vogtland ja besonders froh.
Die Vorbereitung ist mit knapp drei Wochen kurz. Kann man das überhaupt eine Vorbereitung nennen?
Es ist im klassischen Sinne keine Vorbereitung, sondern geht eher in Richtung normales Training. So viele Dinge kann man in drei Wochen nicht machen. Den Fokus legen wir trotzdem ein bisschen auf das Körperliche. Das gehört natürlich dazu, auch wenn man nicht so draufhauen kann, wie wenn man fünf Wochen Vorbereitung hätte. Die Dosierung muss passen. Aktuell können wir auch das Fußballerische trainieren. Konkret: Wir haben ein ordentliches Abwehrverhalten in der Hinrunde an den Tag gelegt. Wir versuchen es weiter zu verbessern. Steigerungspotenzial gibt es im Gegenpressing. Offensiv müssen wir natürlich ein paar Tore mehr machen. Aber nur, weil wir das jetzt drei Wochen intensiver trainieren, wird es nicht so kommen, dass wir plötzlich viel mehr Tore schießen. Die Entwicklung soll dahin führen, dass wir defensiv stabil bleiben und offensiv gefährlicher werden.
Die Automatismen greifen bei einem komplett neu zusammengestellten, junge Team sicherlich erst im Laufe der Zeit, oder?
Ja. Und es wurde natürlich immer mal wieder durch die Verletzungen und die arbeitsbedingten Ausfälle, wie Fabien Bochmann und Marc-Philipp Zimmermann, gestört. Zumal es damit eben Spieler betrifft, die eine wichtige Rolle spielen sollen.
Am Samstag, 13 Uhr, geht es zum FSV Zwickau. Wie groß ist diese Herausforderung für ein erstes Testspiel?
Wenn wir die Chance haben, gegen Zwickau zu spielen, dann nehmen wir diese auch wahr. Natürlich wäre es etwas später schon besser gewesen, trotzdem bekommen wir eine Standortbestimmung gegen einen Drittligisten.
Neues Jahr – welchen Vorsatz hat sich das Team vorgenommen?
Wir haben mit den zwei Siegen und dem Unentschieden ordentlich aufgehört. Das wollen wir mitnehmen und versuchen, gut in die Saison zu starten – von der Leistung her und damit verbunden den Ergebnissen. Die Entwicklung, die wir im Laufe der Hinserie gesehen haben, soll sich fortsetzen.