1. Mannschaft
Verrücktes Spiel: VfB holt immerhin einen Punkt bei Fahner Höhe
Der VfB Auerbach hält seine Ungeschlagen-Serie und kehrt mit einem Punktgewinn aus Dachwig zurück. Beim FC An der Fahner Höhe erfüllte das Team von Trainer Sven Köhler damit zumindest das Minimalziel – und setzt ein i-Tüpfelchen drauf. Marc-Philipp Zimmermann erzielte mit dem späten 3:3 (84.) seinen 100. Pflichtspieltreffer für den VfB. Und wie schon so oft zuvor war es ein fulminanter Kopfball, den der wuchtige Stürmer in die Maschen haute. Ein wichtiges Tor war es zudem, denn die Auerbacher nahmen völlig zurecht einen Punkt aus einem Spiel mit, das keinen Sieger, aber auch keinen Verlierer verdient gehabt hätte.
„Die gesamte Mannschaft freut sich für Zimbo“, sagt Uwe Kramer, sportlicher Leiter des VfB, auf der Fahrt zurück ins Vogtland. Das Team feierte ein wenig den Jubiläumstreffer. Allerdings war dies – und die Tatsache, dass Auerbach nun schon seit sechs Spielen ungeschlagen ist – der einzige Anlass zur Freude. „Drei Tore auswärts schießen, ist gut. Drei Stück kassieren eher nicht“, sagt Kramer, der dem Team einen ordentlichen Auftritt attestierte, aber etwas den Finger in die Wunde legte. Denn dreimal lag der VfB zurück. Das hätte auch leicht schiefgehen können – und dann auch noch bei einem direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt. Denn die Thüringer zeigten einen soliden Auftritt, machten dem VfB mit ihrer Körperlichkeit so einige Probleme. „Sie sind eine heimstarke Mannschaft, die von ihrer Körperlichkeit und der Erfahrung lebt. Ihr Kapitän ist fast zwei Meter groß und bei allen Standards gefährlich“, analysiert Kramer. Artur Machts machte es auch genauso gegen Auerbach: Im Anschluss an eine wilde Anfangsphase mit drei Toren brachte er die Gastgeber eben genau nach diesem Schema mit 2:1 in Führung. Zuvor hatten Baumgarten (7.) für die Gastgeber und Cedric Graf für Auerbach (9.) getroffen. Aber auch Auerbach hat mit Ondrej Brejcha einen erfahrenen Mann, der gerade bei ruhenden Bälle gefährlich: Auch diesmal zirkelte er einen Freistoß ins Netz (25.).
Ein Bruch kam dann ins Auerbacher Spiel, als Marvin Todt noch vor der Pause raus musste. Der zentrale defensive Mittelfeldspieler hatte bis dahin einen starken Auftritt hingelegt und hielt die Auerbacher Defensive zusammen. Doch auch zulasten einer Gelben Karte, die vor dem Seitenwechsel drohte, sich in Rot zu wandeln. VfB-Coach Sven Köhler musste handeln und brachte Veit Kramer, der diesmal nicht den Vorzug vor Fabien Bochmann bekommen hatte. Der zweite Abschnitt war von der Spannung geprägt. Auerbach spielte solide mit und glich den Dachwiger Führungstreffer durch Kirchner (60.) spät aus. „Die Einstellung war da und auch hat die Mannschaft ein hohes Engagement an den Tag gelegt“, sagt Kramer. „Aber für den Abstiegskampf hat mir noch ein Ticken mehr Feuer gefehlt. Wir wollten alles spielerisch lösen, haben dabei manchmal ein paar Prozent Kampf und Leidenschaft vergessen.“
Denn das dürfte auch nächste Woche im Heimspiel gegen den FC Grimma wieder nötig sein. Mit Grimma kommt ein weiterer Abstiegskandidat auf die Vogtländer zu. „Das ist für mich das wichtigste Heimspiel des Jahres“, sagt Kramer und fordert deshalb drei Punkte: „Grimma hat Qualität und ist sportlich besser als sie dastehen.“ Seine Warnung sollte fruchten, damit Auerbach sich demnächst der letzten Abstiegssorgen entledigt. Wenigstens hat die Entscheidung, dass Westerhausen nun doch die Saison zu Ende spielen darf, die Lage etwas entschärft. In der Tabelle ohne Westerhausen würde Auerbach weiter abrutschen. Kramer ist dennoch sauer über die gesamte Angelegenheit: „Das Theater darf es gar nicht geben. Das hat unter anderem dazu geführt, dass Bischofswerda gegen Westerhausen nur eine B-Elf aufs Feld geschickt hat, weil sie zwei Tage später gegen uns gespielt und die Spieler geschont haben. Die Entscheidung des Verbands hat den Saisonverlauf beeinflusst. Jeder macht Fehler – auch der Verband. Er sollte dazu stehen und sich entschuldigen.“