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VfB beim VfL – Auerbacher Oberliga-Team vor Feuerprobe in Halle
Sechster Spieltag in der Oberliga – allmählich nimmt die Tabelle Form an. Die Teams sortieren sich ein, weshalb auf den VfB Auerbach am Samstag, 14 Uhr, beim VfL Halle 96 ein wichtiges Spiel wartet. Alles im Überblick:
Die Ausgangslage
Die Gastgeber des VfL Halle haben den besseren Start in die Saison erwischt. Mit zehn Punkten liegen sie auf dem vierten Platz – und gehen deshalb leicht favorisiert in die Partie gegen den Tabellenzehnten aus dem Vogtland. Der VfB hat zwar – genau wie Halle – auch nur eine Niederlage hinnehmen müssen, ist aber der Unentschieden-König der Liga (6 Punkte). Drei Unentschieden lassen das Team von Trainer Sven Köhler nicht von der Stelle kommen. Immerhin zählt das 1:1 gegen den Bischofswerdaer FV aber zu den positiven Überraschungen. Die Vogtländer dominierten eine Halbzeit lang das Spiel und stürzten den Spitzenreiter. Halle geht ebenfalls mit einem Unentschieden in das Spiel. Sie holten ein verdientes 0:0 in Sandersdorf, zuvor fuhr der VfL einen späten Heimsieg gegen Zorbau ein. „Sie stehen gut da“, sagt auch VfB-Coach Sven Köhler.
Beide Teams „kennen“ sich aus drei gemeinsamen Jahren in der Oberliga: von 2009 bis 2012. Allerdings ist natürlich kein Spieler mehr im Kader beider Teams, der damals noch auf dem Feld stand, weshalb die lupenreine VfB-Bilanz (sechs Spiele, sechs Siege, 13:3 Tore) auch keine Rolle spielen dürfte. Mit 722 Punkten gehört der VfL allerdings zum Inventar der Oberliga. Nur zwei Teams holten bislang mehr Punkte in der ewigen Tabelle der NOFV-Oberliga Süd.
Die Gegner-Analyse
Halle ist heimstark, hat bislang beide Spiele gewonnen. Der VfB hat auswärts mehr Punkte geholt als daheim. Aber auch aus einem anderen Grund gleichen sich die Teams: „Der VfL hat eine junge Truppe“, weiß VfB-Coach Sven Köhler. „Durch die Nähe zum HFC haben sie viele junge Spieler mit guter Ausbildung.“ Deshalb dürfte es einmal mehr ein Spiel auf Augenhöhe werden. „Alle Teams haben ein solides Niveau“, weiß Köhler und zählt natürlich auch den VfB dazu. Bei Spielen auf Augenhöhe entscheidet neben dem Spielglück und der Tagesform eben auch der Fokus auf sich selbst. Und da kann der VfL, der vom erfahrenen Trainer Dieter Hausdörfer trainiert wird, auch auf einige gestandene Spiele bauen – wie Arnold Schunke oder Francesco Lubsch. Im Angriffszentrum spielt mit Jegor Jagupov ein ehemaliger Meuselwitzer, der auch schon zwei Saisontore erzielt hat, und auch schon einmal in der Regionalliga gegen den VfB ein Tor gemacht hat. Schwer ausrechenbar macht den VfL der Blick auf die Offensive: Neben Jagupov trafen ebenfalls Martin Ludwig und Nils Bolz zweimal.
Das VfB-Team
Das Spiel gegen Bischofswerda war auf den ersten Blick zweigeteilt: Schwach begonnen, stark nach der Pause aufgetreten. Beim Videostudium habe sich das aber relativiert, sagt Sven Köhler: „Die erste Halbzeit war nicht ganz so schlecht. Wir hatten in der ersten Viertelstunde aussichtsreiche Aktionen, in denen wir aber die falsche Entscheidung getroffen haben.“ Dennoch wollen die VfB-Fans lieber das kämpfende und engagierte VfB-Team der zweiten Halbzeit sehen. „Wir haben in der zweiten Halbzeit – etwas martialisch gesagt – das Visier runtergeklappt und versucht, über die Leidenschaft ins Spiel zu kommen.“ Das muss das Team in Halle wohl über 90 Minuten zeigen.
Personell gibt es einige Veränderungen: Lucas Seidel hatte sich im Spiel der zweiten Mannschaft verletzt. Ein erneuter Rückschlag für den jungen Offensivspieler nach dem Verkehrsunfall davor. Erkrankt fällt Besir Baftijar aus. Damit gehen Sven Köhler die Optionen in der Offensive allmählich aus. „Die Auswahl ist nicht groß“, sagt er, der auch weiterhin auf Cedric Graf verzichten muss. Immerhin hat Ilja Sevcuks ein Erfolgserlebnis hinter sich: Er bereitete den 1:1-Ausgleich gegen Bischofswerda vor und bietet sich somit als Option an.
In der Defensive hat sich zuletzt Marvin Todt in den Mittelpunkt gespielt. Er bringt solide seine Leistungen. „Er macht das sehr ordentlich“, lobt ihn Sven Köhler. „Wir wussten um seine Qualitäten. Es ist schön, dass er die Chance, noch einmal Oberliga spielen zu können, bekommen hat.“ Noch fehle ihm, der zuvor in der Vogtlandklasse beim VfB Schöneck gespielt hatte, noch ein Stück weit die körperliche Fitness. Das gleicht er allerdings mit viel Leidenschaft aus. Ebenfalls im Mittelpunkt stand Keeper Maximilian Schlosser. Er hatte Stammkeeper Stefan Schmidt ersetzt und erhält in Halle „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ – so Sven Köhler – wieder den Vorzug.
Die Besonderheit
Der VfB-Coach Sven Köhler kehrt in die Stadt zurück, in der er mit dem Halleschen FC große Erfolge gefeiert hat. Von 2007 bis 2015 war er Coach beim HFC. Sieben Jahre später kehrt er zum „kleinen Nachbarn“ mit dem VfB zurück. Einen großen Empfang erwartet er allerdings nicht – aus einem einfachen Grund: Der Hallesche FC spielt zeitgleich gegen Elversberg.