1. Mannschaft
VfB fährt als Außenseiter zum Derby nach Plauen
Nach acht Jahren Pause muss der VfB Auerbach wieder zum Vogtlandderby nach Plauen. Die Vorfreude auf das vogtländische Duell wird bei den Auerbachern allerdings von der Niederlage in Freital getrübt, die auch noch Tage danach nachwirkt: Die überharte Spielweise hat einige Blessuren im VfB-Team hinterlassen. „Wir müssen schauen, ob wirklich alle bis zum Spiel fit werden“, sagt Uwe Kramer, Auerbachs sportlicher Leiter. Da in Freital der Schiedsrichter völlig die Kontrolle über das Spiel verloren hatte, sind nicht nur die Verletzungen eine Folge, sondern auch die Gelb-Rot-Sperre von Veit Kramer, der damit pausieren muss. „Er wird uns fehlen“, sagt Kramer über seinen Neffen.
Damit ist wohl klar: Auerbach geht als Außenseiter ins Spiel. „Wir sind nicht nur klarer sportlicher Außenseiter, sondern auch wirtschaftlicher“, sagt Kramer, den die Rolle als Regionalliga-Absteiger insofern nicht schmeckt, weil immer davon ausgegangen werde, dass Auerbach noch mit einem Regionalliga-Kader spielt: „Es muss doch jeder sehen, dass wir eine völlig andere Mannschaft haben und auch finanziell völlig andere Bedingungen – als zum Beispiel Plauen. Das Derby ist deshalb ein Spiel zwischen einem Team, das unter quasi professionellen Bedingungen spielt, gegen eine Mannschaft aus Jung-Amateuren“, verweist Kramer auch auf den Altersunterschied. „Auch wenn uns unsere guten Sponsoren tatkräftig unterstützen, haben wir einen deutlich geringeren Etat als der VFC. Jeder unserer Spieler würde wohl in unterklassigen Vereinen mehr verdienen als bei uns, aber sie wollen den VfB als Sprungbrett nutzen.“
Um diese Philosophie fortzusetzen sei nach der aktuellen Saison (Kramer: „Wir sind in der Findungsphase.“) noch ein Oberliga-Jahr stehen, weshalb Kramer alles auf den Klassenerhalt ausrichtet: „Deshalb ist mir das Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Bautzen eine Woche später auch wichtiger als das Derby.“ Immerhin kehrt bei Auerbach bei allen Personalsorgen mit Ondrej Brejcha ein erfahrener Spieler nach Ende seiner Gelbsperre wieder zurück.
Bei allen Unterschieden steht aber trotzdem fest: Auerbach will auch in Plauen an einer Überraschung arbeiten. Wenn das Team den Kampf annimmt und mehr Spielglück als zuletzt hat, bestehen beim Aufstiegskandidaten durchaus Chancen auf eine Sensation. Dafür müssen die jungen Auerbacher Spieler wohl aber einen kühlen Kopf bewahren. Angesichts der niedrigen Temperaturen ist dies wohl gar nicht so schwer.