1. Mannschaft
VfB in Eilenburg: Richtungsweisend, aber kein Endspiel
Drei Spiele gegen Liga-Favoriten. Zwei davon mit Chancen auf eine noch größere Sensation. Der Start ins Regionalliga-Jahr war für den VfB Auerbach vielversprechend, auch wenn letztlich nur ein Punkt aus den Spielen gegen Lok Leipzig, Berliner AK und Energie Cottbus herausgesprungen ist. Doch die Spiele haben eins gezeigt: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen – auch wir als Schlusslicht an einem guten Tag“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer.
Genau deshalb blickt er zuversichtlich auf die noch lange Saison. Vor dem Auerbacher Team stehen in den nächsten Wochen allesamt Spiele gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte – und damit von der Papierform her leichtere Aufgaben. Doch Kramer warnt: „Wenn jeder jeden schlagen kann, dann ist es natürlich genauso gut möglich, dass wir auch Spiele gegen diese Teams verlieren.“ Zumal der VfB grundsätzlich als Schlusslicht in die Partien geht – und damit erst einmal als Außenseiter. Schon am Samstag, 13 Uhr, beim FC Eilenburg ist dies der Fall. Der Aufsteiger ist Favorit, zeigte er doch in den letzten Wochen eine aufsteigende Form – und fertige mal so Rathenow mit 4:0 ab. Deshalb sei Auerbach in Eilenburg zwar unter Zugzwang, aber ein Endspiel sei die Partie noch längst nicht. „Nein, das ist es nicht“, sagt Kramer, „und das würde auch meiner These, dass jeder jeden schlagen kann, widersprechen.“ Denn Auerbach hat noch genügend Spiele – und könnte auch noch danach punkten. Gerade auch aufgrund der gezeigten Leistungen zum Jahresstart.
Kramer hat eine klaren Aufwärtstrend erkannt: „Optimistisch stimmt mich der Umstand, dass die Mannschaft gemeinsam agiert und gemeinsam zum Erfolg kommen will.“ Ein neuer Team-Spirit habe sich entwickelt – durAch viele Einzelgespräche, aber auch durch die besseren Leistungen auf dem Feld, die allerdings bislang noch nicht so stark in Zählbares umgewandelt wurden. Ein Problem dabei war das Toreschießen. Im Jahr 2022 hat der VfB noch keinen Punktspieltreffer erzielt – aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits weil treffsicheres Personal aufgrund von Sperren (Fragkos, Brejcha) oder berufsbedingt (Zimmermann) fehlte, andererseits weil noch die offensive Idee fehlte. Ein wichtiger Aspekt sei nun ein einfaches Mittel: Abschließen! „Eine Idee früher abschließen“, legt Kramer den Spielern ans Herz. Nicht den Ball ins Tor tragen oder darauf hoffen, dass er noch besser auf dem Fuß liegt, sondern mal kaltschnäuzig abdrücken – das ist der Weg zum Erfolg. „Das technische und sportliche Vermögen haben die Jungs. Jetzt müssen sie es nur so machen wie bei unseren Torerfolgen, die meist aus einem schnellen Entschluss resultiert sind“, sagt der Manager.
Und damit soll das Team auch beweisen, dass es nicht nur in einer Einheit einen Schritt voran gemacht hat, sondern auch individuell. Kramer sagt nämlich: „Der Kreis der Spieler mit Regionalliga-Niveau ist größer geworden.“ Spieler hätten sich durch gute Arbeit im Training weiterentwickelt, weshalb Trainer Sven Köhler nun deutlich mehr Optionen hat. Und deshalb auch in Eilenburg variabel agieren kann.