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Wernesgrüner-Pokal: Der VfB steht vor einer Pflichtaufgabe
Die Ausgangslage im Wernesgrüner-Pokal Sachsen ist in der zweiten Runde völlig klar: Der VfB Auerbach reist am Sonntag zum Landesklasse-Team Blau-Gelb Mülsen. 15 Uhr beginnt das Spiel - und sollte möglichst nach 90 Minuten mit einem Sieg des Favoriten enden. Denn alles andere als ein Weiterkommen wäre für den VfB eine Blamage. Andererseits bedeutet diese klare Ausgangslage aber auch: Der Druck liegt auf dem Oberligisten. VfB-Coach Sven Köhler lässt kein Nervenflattern zu: „Wir müssen uns dieser Situation stellen. Das bringt das Profil des Fußballers mit sich, mit der Rolle als Favorit umzugehen“, sagt er und erklärt die Herangehensweise an das Spiel: „Natürlich ist der Pokal immer eine Chance für ein unterklassiges Team, etwas Besonderes zu erreichen. Aber das gilt auch für uns: Im Pokal können wir etwas erreichen, was wir in der Liga nicht jede Woche haben können.“ Also auch mal ein Spiel gegen eines der großen sächsischen Teams vor vollem Haus.
Deshalb hat das VfB-Team unter der Woche die Niederlage gegen Krieschow (1:3) ausgewertet. Eine Erkenntnis: „Wir dürfen uns von Gegentoren nicht so aus dem Rennen nehmen lassen. Gegen Krieschow haben wir nach dem zweiten Gegentor total den Faden verloren“, analysiert Köhler. „Aber Gegentore gehören im Fußball dazu. Du darfst aber dadurch nicht so zusammenbrechen. Wir müssen lernen, dann alles dafür zu tun, um diesen Rückstand mal wegzustecken.“ Und auch die Art und Weise, wie die Gegentore gefallen sind, hat dem VfB-Trainer missfallen. „Krieschow hat ja nicht zwei Tore mehr gemacht, weil sie zwei Tore besser waren, sondern aufgrund unserer Naivität und des schlechten Stellungsspiels.“ Das ist einerseits Kritik, gibt andererseits auch Hoffnung. Denn so schlecht war das VfB-Team - vor allem in der zweiten Halbzeit - eben nicht. „Wir hatten eine hohe Anzahl an guten Offensivaktionen. Nur hat die Genauigkeit gefehlt“, so Köhler. „Wir hätten das Unentschieden verdient gehabt.“
Ein Problem, das dahintersteckt, ist die fehlende Leistungskonstanz. Köhler findet auch dafür klare Worte: „Wir haben jetzt in allen drei Heimspielen zur Pause beinahe komplett durchwechseln müssen. Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache, denn alle, die anfangen, haben es sich auch verdient. Nur: Das Maßstab für Sportler ist der Wettkampf und nicht das Training. Ich kann nicht nur im Training alles reinhauen, sondern muss im Wettkampf meine beste Leistung abrufen.“
Da dieses Problem schon eine Weile anhält, werden auch gewisse Pokal-Erinnerungen aus der Vorsaison wach, als Auerbach in Rabenstein im Elfmeterschießen ausscheiden musste. Eine Wiederholung soll es diesmal nicht geben. Köhler glaubt auch nicht, dass es einen Zusammenhang zwischen beiden Spielen gibt: „Das ist schon so lange her. Das spielt keine Rolle mehr.“ Zumal Mülsen nochmals eine Klasse tiefer spielt als Rabenstein - und in der Landesklasse auf einem Niveau derzeit mit der Auerbacher zweiten Mannschaft steht. Die Aufgabe ist für das VfB-Team ist also klar benannt. Nun muss es liefern.