Zwei Siege in Serie, sechs Punkte gegen zwei Spitzenteams der Regionalliga – das hätte wohl keiner so recht gedacht. „Vor fünf Tagen sah die Welt noch anders aus“, sagte deshalb auch VfB-Trainer Sven Köhler nach dem fulminanten und sensationellen 5:2 gegen Rot-Weiß Erfurt am Mittwochabend. Doch Sven Köhler hat schon viel als Trainer erlebt. Mal geht es aufwärts, dann wieder abwärts. Oft in schneller Folge. Sein Credo, das er bereits oft in dieser Saison betonte: „Es ist nicht immer alles schlecht, wenn wir verloren haben. Und bei Siegen ist nicht alles gut.“ Diese Auffassung sollten sich die Auerbacher Spieler am Sonntag vergegenwärtigen. Denn dann treten die Vogtländer beim FC Oberlausitz in Neugersdorf an. Einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Und ein völlig anderer Gegner als Hertha BSC II oder Neugersdorf.
“Sie sind ein unangenehmer Gegner“, sagt auch Vaclav Heger, der große Sieger des Spiels gegen Erfurt. Mit seinen drei Toren machte er den Unterschied aus. Gelingt ihm das nun nochmals? „Schön wäre es“, sagt er. „Aber am Ende ist es egal, wer die Tore schießt. Hauptsache wir gewinnen.“ Und das sollte durchaus möglich sein, schließlich steht Neugersdorf mit dem Rücken zur Wand. Heger meint: „Für sie ist es der letzte Strohhalm.“ Mit 25 Punkten – und damit acht weniger als der VfB – steht der FCO auf dem vorletzten Tabellenplatz. Bei der aktuellen Lage in der 3. Liga würde dies den Abstieg bedeuten. „Sie werden gegen uns alles reinwerfen. Sie haben keine schlechte Mannschaft, werden aber vermutlich viel mit langen Bällen operieren“, sagt Heger. „Es wird ein Kampfspiel.“
Zudem hat der VfB noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel in Auerbach ging mit 0:2 verloren. Die Cleverness der Neugersdorfer setzte sich durch. Nun hat der VfB aber das Momentum auf seiner Seite – und will es auch in der Oberlausitz wieder nutzen. Anstoß in Neugersdorf ist 13.30 Uhr.