Das Abenteuer Regionalliga kann jetzt richtig beginnen

Die große Reise geht los! Im Frühsommer feierte der VfB Auerbach den größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte im Nachwuchsbereich mit dem Aufstieg der B-Junioren in die Regionalliga. Seit einer Woche stehen die Auerbacher nun in der Konkurrenz. Das erste Spiel – beim FC Viktoria Berlin – ging mit 1:6 verloren. Eine derbe Klatsche zum Auftakt. „Das Ergebnis trügt über die Leistung hinweg“, sagt Stefan Kreß, der zweite Trainer der U17 neben Lothar Winczek. „Die Niederlage ist um zwei Tore zu hoch ausgefallen. Wir waren zwischenzeitlich auf 1:3 dran – und hatten das 2:3 auf dem Fuß.“ Dann schlug aber der Favorit – die Berliner wollen hoch in die Junioren-Bundesliga – eiskalt zu.

Für den VfB ist aber der Fehlstart kein Beinbruch. Denn die Vogtländer sind schon allein damit überaus glücklich, überhaupt in der Regionalliga zu spielen. „Es ist im Grunde genommen die 2. Bundesliga – das ist eine fantastische Leistung für unseren Verein“, sagte VfB-Präsident Knut Beyse. So hoch hat bislang noch nie ein Auerbacher Juniorenteam gespielt. Damit ist auch klar: Jedes Spiel ist wie ein Champions-League-Spiel für die Auerbacher. Die Gegner sind eine völlig andere Kategorie, die großen Namen gastieren im Vogtland – zu einem Pflichtspiel.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Die Saison wird nicht einfach. Aus der 14 Mannschaften starken Liga steigen drei Teams direkt ab. „Das ist schon eine harte Konkurrenz“, sagt Kreß. „Gegen uns ist eigentlich jedes Team Favorit. Wir sind immer der Außenseiter.“ Auch am Samstag, 12 Uhr, gegen Hertha Zehlendorf. Der VfB empfängt die Berliner zum ersten Heimspiel (auf dem Sportplatz in Mühlgrün). Zehlendorf ist ein Dauergast in der Regionalliga und verfügt daher über deutlich mehr Erfahrung als der VfB. Das Auerbacher Team hingegen ist ein komplett neues. Aus der Aufstiegsmannschaft sind kaum noch Spieler übrig: Nur drei Spieler aus der B-Jugend spielen noch in der Altersklasse. Ansonsten stiegen C-Junioren in die Mannschaft auf. Hinzu kamen noch zwei Neuzugänge. „Alle kennen sich immerhin gut“, sagt Kreß. Coach Winczek baut daher auch auf den Zusammenhalt des Teams. Nur über das Kollektiv scheint der VfB eine Chance zu haben, in der zweithöchsten Spielklasse in dieser Altersklasse zu bestehen. Co-Trainer Kreß sagt: „An einem guten Tag können wir Spiele gewinnen, aber wir können auch mal unter die Räder kommen. Aber selbst auch gegen gute Teams ist ein Punktgewinn drin, wenn wir es erzwingen.“ Die Spannbreite der zu erwartenden Ergebnisse ist also hoch. Gegen Hertha Zehlendorf wagen die Auerbacher keine Prognose. „Sie sind eine starke Truppe“, sagt Kreß. „Und natürlich gegen uns auch der Favorit. Aber wir wollen natürlich auf unserem heimischen, kleinen Platz in Mühlgrün etwas holen.“

Allgemein steht allerdings der Ausbildungscharakter in dieser Saison im Vordergrund. Die Auerbacher Spieler sollen sich weiterentwickeln – und viele neue Erfahrungen auf ihrem Karriereweg mitnehmen. Allein schon von der Professionalität her sind die Gegner und das Drumherum prägend. „Wir orientieren uns am professionellen Auftreten und präsentieren uns natürlich auch selbst entsprechend“, so Kreß. Das Team freut sich daher auch ganz besonders auf die Spiele gegen Aue – ein echtes Derby. Auch das nächste Auswärtsspiel ist ein besonderer Höhepunkt. Dann tritt der VfB bei FC Hansa Rostock an. Es ist ebenfalls ein historisches Spiel, denn noch nie zuvor bestritt der VfB Auerbach in seiner Vereinsgeschichte ein Pflichtspiel gegen das Team aus dem Norden. Die U17 tritt am 14. September in Rostock an – und bereitet sich bereits jetzt darauf vor. „Wir fahren mit Kleinbussen hin, übernachten aber dort“, erklärt Kreß. Ein besonderer Dank gilt der Unterstützung der Eltern. Viele von ihnen fahren auch mit nach Rostock. Vor der Saison hatten alle gemeinsam entschieden den Weg „Regionalliga-Fußball“ zu gehen – und nun kommt damit auch gleich ein Höhepunkt auf das Team zu. Das Abenteuer kann also beginnen.