Das bislang größte Nachwuchsspiel in der Vereinsgeschichte des VfB Auerbach findet am Sonntag, 12 Uhr, auf dem Waldsportplatz in Beerheide statt. Die B-Junioren des VfB bestreiten das Relegationsspiel zur Regionalliga gegen die Füchse Berlin Reinickendorf. Im Falle eines Aufstiegs würden die Auerbacher erstmals in ihrer Vereinsgeschichte zweitklassig in einem Nachwuchsjahrgang spielen. Vor dem Hinspiel herrscht beim VfB bereits Vorfreude. „Wir freuen uns“, sagt U17-Trainer Toni Seidel. „Es ist keine negative Anspannung, sondern volle Konzentration.“
Denn die Auerbacher wollen eine Woche nach der Landesmeisterschaft nun noch das i-Tüpfelchen setzen. Eben mit einem historischen Aufstieg. Allerdings ist der Gegner eben keine Laufkundschaft. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Reinickendorfer Füchse gelten als einer der erfolgreichsten Nachwuchsspieler-Schmieden der Republik. Der Verein hat sich vor allem der Ausbildung junger Spieler verschrieben. Kevin-Prince Boateng oder Thomas Häßler sind nur zwei bekannte Namen, die die Reinickendorfer in ihrer Spielerbiografie stehen haben. Vielleicht ist auch ein Star von morgen im aktuellen U17.
Aber eventuell auch im VfB-Kader. Denn Auerbach hat sich nun auch offiziell zum Ziel gesetzt, die erfolgreiche Nachwuchsarbeit noch stärker im Männerbereich fortzusetzen. Das mittelfristige Ziel: Die Hälfte des Regionalliga-Teams soll aus eigenen Spieler bestehen. „Die gute Arbeit der Nachwuchstrainer in der U17 und U19 macht nur Sinn, wenn sich dies auch in den Männerteams fortsetzt“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer. Die Verpflichtung von Jan Max Denschel, Pascal Sauer und Jan Luderer im Regionalliga-Kader sind ein erster Zeichen. Mit Thomas Stock, Albert Löser und André Herold spielen noch drei weitere Auerbacher im Regionalliga-Team. Nun sollen die nächsten folgen – und sich für diese Aufgabe möglichst schon in den höheren Jugendspielklassen vorbereiten. Daher wäre ein Sprung in die U17-Regionalliga wünschenswert. Allerdings: „Wir brauchen weiter Zuwendungen von Sponsoren“, sagt Kramer. „Nachwuchsleistungssport ist nicht nur durch Einzelaktionen zu finanzieren, sondern eine Regionalliga-Mannschaft braucht deutlich mehr Geld als eine Landesliga-Mannschaft. Das muss auch bei unseren Partnern Anerkennung finden.“
Der VfB hat schon einmal die Lizenz für die Regionalliga beantragt – und auch die Zusage erhalten. Das war nur möglich, weil auch die Stadt Auerbach mit dem Bau des Kunstrasenplatzes an der Diesterwegschule war essentiell. Ohne den Platz hätte der VfB keine Lizenz erhalten, auch wenn der VfB den Waldsportplatz in Beerheide als Rasenplatz als Spielstätte angegeben hat. Sollte es tatsächlich mit dem Aufstieg klappen, werden allerdings auch Spiele im VfB-Stadion stattfinden.
Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Die Aufstiegsspiele sind schwer genug. „Wir haben keinen Druck, denn wir arbeiten konzentriert und ruhig weiter“, sagt Toni Seidel. „Wir sind Landesmeister – das nimmt uns keiner mehr. Was jetzt kommt, ist das i-Tüpfelchen.“ Beim VfB sind alle Spieler an Bord. Seidel: „Sie sind fit und heiß.“ Taktisch will er keine Experimente wagen. „Wir spielen unser Spiel – wie immer.“ Und dann will sich der VfB eine gute Ausgangslage für das Rückspiel erarbeiten. „Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn wäre erst in Berlin gespielt hätten, aber am Ende ist es egal. Wer aufsteigen will, der muss beide Spiele erfolgreich bestreiten.“ Der Eintritt zum Spiel am Sonntag, 12 Uhr, ist frei. Das VfB-Team würde sich über eine breite Unterstützung freuen.