Drei “dumme” Gegentreffer führen zur Niederlage

ZFC Meuselwitz – VfB Auerbach 3:2 (3:1)

 

Die Siegesserie des VfB Auerbach hat beim ZFC Meuselwitz ein bitteres Ende gefunden. Nach vier Siegen am Stück verloren die Vogtländer bei cleveren Gastgebern mit 2:3. Das besonders Unglückliche daran war, wie die Gegentreffer zustande kamen. Zwei individuelle Fehler und ein irregulärer Treffer, bei dem aber auch die Auerbacher sich alles andere als geschickt anstellten, führten zu drei ZFC-Jubelstürmen. Alle drei waren vermeidbar.

Hätten die Vogtländer wohl auch nur eines der Gegentore vermieden, sie hätten zumindest einen Punkte aus Meuselwitz mitgenommen. Verdient hatten sie sich diesen allemal. Angesichts der harten Wochen im April mit Spielen an jedem vierten Tag war in Meuselwitz erstmals so etwas wie ein Verschleiß zu spüren. Die Beine wurden müde. “Uns hat die Frische in Sache Kreativität und die Spitzigkeit gefehlt”, sagte auch VfB-Coach Michael Hiemisch. Sein Plan war deshalb wohl: Schnell ein Tor schießen. Und so ging der VfB mit viel Elan ins Spiel. Was aber fehlte, war ein geglückter Abschluss in einer Anfangsphase, die durchaus einen hohen Unterhaltungswert hatte.

Was auf der einen Seite nicht gelang, klappte beim ZFC. Die Gastgeber hatte zentral vor der VfB-Kasten einmal richtig viel Zeit und Raum. Bürger nahm Maß und traf zur Führung (19.). Ein vermeidbarer Gegentreffer, da dem VfB einfach die nötige Konzentration und Konsequenz fehlte. Als dann auch noch zwei Minuten später Müller per Kopf für das schmeichelhafte 2:0 für den ZFC sorgte, hätte der VfB auch einbrechen können – zumal der Gegentreffer wieder ein höchst unglücklicher war. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld war Vaclav Heger zu weit vom Torschützen weg, der den Ball – sicherlich ungewollt – über den unglücklich positionierten Stefan Schmidt im VfB-Kasten hinweg unter die Querlatte verlängerte. Ein Tor, das so wohl nur sehr selten passiert.

Dem VfB war es unterlaufen – und so rannten die Gäste einem 0:2 hinterher, das den Spielverlauf in kleinster Weise widerspiegelte. Sei’s drum. Fußball ist eben Ergebnissport. Immerhin raffte sich der VfB auf und kämpfte. Die Belohnung war der Anschlusstreffer: Marc-Philipp Zimmermann verwandelte kraftvoll eine Wild-Flanke zum 1:2. Das Spiel war wieder völlig offen. Bis zum Zeitpunkt, als der ansonsten gute Schiedsrichter mit seinem Assistenten  um 30 Zentimeter daneben lag. Bei Mäders Lauf über die linke Außenbahn war der Ball bereits im Toraus. Der Assistent sah es nicht, Mäder legte quer auf Weinert, der zum 3:1 traf. Unmittelbar vor der Pause war der Gegentreffer natürlich schwer zu verdauen.

Somit war klar: Auf den VfB würde im zweiten Abschnitt ein Kraftakt zukommen, um doch noch zu punkten. Die Vogtländer arbeiteten nach vorn beinahe unermüdlich – und mussten in der Defensive gleichzeitig aufpassen, nicht noch einen Gegentreffer zu fangen. Erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss gelang Daniel Tarczal – mit einer fulminanten Direktabnahme aus 23 Metern – der Anschlusstreffer. In den Schlussminuten warf der VfB noch einmal alles nach vorn. Doch die gefährlichen Aktionen wollten nicht zum Ausgleich führen. Eine unnötige Niederlage.

Somit musste der VfB dem ZFC zum Klassenerhalt gratulieren, während die Vogtländer weiter zittern müssen. Doch schon am Samstag hat der VfB die nächste Chance. Dann müssen drei Punkte in Luckenwalde her. Anstoß ist 13.30 Uhr.

 

Statistik

Tore: 1:0 Bürger (19.), 2:0 Müller (21.), 2:1 Zimmermann (29.), 3:1 Weinert (35.), 3:2 Tarczal (78.).

ZFC Meuselwitz: Pachulski – Albert (90. Aydeniz), Müller, Le Beau, Krahl – Stenzel – Weinert (86. Weiß), Bürger, Rudolph – Trübenbach (83. Haag), Mäder.

VfB Auerbach: St. Schmidt – Novy, Heger/V, Sieber, Lietz (46. Seb. Schmidt) – Mattern, Tarczal – Wild, Schlosser (46. Stock/V), Kadric (75. Shoshi) – Zimmermann.

Schiedsrichter: Schipke (Landsberg-Queis).

Zuschauer: 401.