Die Regionalliga hat Auerbach zurück. Am Samstag, 13.30 Uhr, geht es nach eineinhalb Wochen Viertliga-Pause in der Arena zur Vogtlandweide weiter mit dem Punktspiel gegen Tennis Borussia Berlin. Der VfB – als mittlerweile beinahe altgedienter Regionalligist – empfängt mit TeBe einen Aufsteiger. Sind damit die Rollen verteilt?
Mitnichten. Das weiß auch VfB-Coach Sven Köhler. „Wenn du die Namen des Teams siehst, dann weiß jeder: TeBe verfügt über ein individuell sehr gut aufgestelltes Team.“ Ein typischer Regionalliga-Vertreter aus der Hauptstadt, der mit Einzelkönnern einen attraktiven Fußball zu spielen versucht. Kein typischer Aufsteiger also. „Vereine wie TeBe oder Chemie Leipzig werden in den nächsten Jahren versuchen, ihre Tradition zu nutzen, um sich noch professioneller aufzustellen.“ Und die Berliner haben einen weiteren Vorteil: Sie schöpfen aus dem schier unbegrenzten Potenzial an Spieler im Berliner Raum.
Ein Vorteil, den Auerbach nicht hat. Im Gegenteil: Nach den zahlreichen Ausfällen der letzten Tage schrumpft der ohnehin schon kleine VfB-Kader weiter zusammen. Nach den Sperren von Thomas Stock (zwei Spiele) und Aleksandrs Guzlajevs (drei Spiele) fällt nun auch noch Michael Schlicht aus. Er hatte sich im Testspiel gegen den FSV Zwickau verletzt. „Es sieht eher schlecht für ihn aus“, sagt Köhler, dem dadurch langsam die Offfensivspieler ausgehen. Aber weitere Neuzugänge waren derzeit noch nicht zu realisieren. „Wir sind natürlich am Überlegen. Aber der Transfermarkt ist gar nicht so einfach. Es gibt relativ wenig Spieler, die bereit sind, unseren Weg mitzugehen.“ Also Fußball spielen und auch noch in einem „normalen“ Beruf zu arbeiten. „Aber die Bedingungen werden so bleiben und wir waren bisher immer erfolgreich damit, haben es immer irgendwie geschafft.“
Das ist weniger eine Durchhalteparole als eine Kampfansage. Der VfB will aus der Underdog-Rolle heraus auch diejenigen ärgern, die bessere Voraussetzungen haben. Auch am Samstag gegen TeBe soll es so sein. „Wir werden diszipliniert spielen und mit unseren Tugenden, also vor allem der hohen Bereitschaft, versuchen, etwas mitzunehmen. Wir wollen und müssen punkten.“ Als Vorlage dient dabei das Auswärtsspiel bei der VSG Altglienicke, als der VfB zwar stark aufspielte, aber aufgrund unterschiedlicher Faktoren am Ende mit leeren Händen da stand. „Die Enttäuschung war natürlich riesengroß“, sagt Köhler. „Aber wir haben ein gutes Spiel gemacht und wollen das nun wiederholen.“