Testspiel: VfB Auerbach – Bischofswerdaer FV 3:0 (3:0)
Es war schon eine ungewohnte, ja recht unschöne Stimmung, die in der Arena zur Vogtlandweide am Samstagnachmittag herrschte. Gespenstisch – im wahrsten Sinne des Wortes, denn erstmals fand in der Geschichte des VfB Auerbach ohne Zuschauer statt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sind derzeit nur unmittelbar am Spiel Beteiligte zugelassen – und alle auch nur mit einem negativen Schnelltest-Resultat. Ein Jahr nach der Bundesliga hat also auch die Regionalliga und das beschauliche Vogtland diese Form der Spiele erreicht. Natürlich ließe sich darüber trefflich diskutieren, warum die einen dürfen, die anderen nicht – aber die Argumente dazu sind seit Wochen ausgetauscht und der VfB hat stets, auch in den Verbandsrunden, betont, wie wichtig eine Rückkehr der Jugendlichen und Kinder auf die Trainingsplätze wäre. Aber all das hatten die Regionalliga-Spieler des VfB nicht im Hinterkopf, als es gegen den Bischofswerdaer FV ging.
Für sie war etwas anderes wichtig: „Wir haben kein Gefühl dafür, wie die Saison fortgesetzt oder enden wird“, sagt VfB-Coach Sven Köhler. „Aber es ist für uns wichtig, nicht nur untereinander zu trainieren, sondern auch Spiele mit Wettkampfcharakter zu haben.“ Denn das Auerbacher Ziel ist klar: Wenn es mit der Regionalliga wieder losgeht, dann soll das Team ihre Leistungsfähigkeit zu 100 Prozent ausschöpfen können. „Wir versuchen eine Stimmung zu schaffen, um bereit zu sein, wenn es wieder losgeht“, sagt Köhler. Ob das bereits an Ostern der Fall sein wird, weiß derzeit allerdings niemand so genau.
Und so sind die Testspiele ein Vorbereitung auf einen ungewissen Startzeitpunkt. Was aber immerhin zu erkennen ist: Das Team entwickelt sich weiter, ist mit dem 3:0-Sieg gegen den Liga-Konkurrenten einen Schritt weitergekommen. „Die Mannschaft hat es in der Summe gut gemacht“, lobt Köhler – in beiden Halbzeiten, obwohl der Spielstand eher etwas anderes glauben macht. Denn bereits vor der Pause hatten Aleksandr Guzlajevs, Philipp Müller und Marc-Philipp Zimmermann den VfB klar in Führung gebracht. Nach der Pause fiel zwar kein Tor mehr, was allerdings weniger daran lag, dass der VfB einen Leistungseinbruch erlitt, sondern an den vergebenen Chancen, einem stärker auftretenden Gegner und einigen Wechseln im VfB-Team. „Wichtig war, dass wir konsequent zu null verteidigt haben“, sagt Köhler.
Bemerkenswert ist dabei auch, dass der VfB erneut mit einem schmalen Kader auskommen musste, nachdem mit Hendrik Wurr, Maximilian Schmidt, Florian Hansch und Paul Horschig gleich vier potenzielle Stammspieler passen mussten. Allerdings kommt auch von ihnen die gute Nachricht: Sie wohl in absehbarer Zeit zum Team zurückstoßen. Deshalb macht der 3:0-Erfolg wohl noch mehr Mut. Der nächste VfB-Test findet am Samstag gegen die U19 von Dynamo Dresden statt.
Tore: 1:0 Guzlajevs (17.), 2:0 Müller (19.), 3:0 Zimmermann (41.).
Auerbach: Schmidt (63. Schlosser) – Morosow, Sieber, Kubitz, Stock – Guzlajevs, Müller (63. Möckel), Löser, Schlicht (63. Herold), Voigt – Zimmermann.
Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer).