Hohe Inzidenzen, volle Intensivstationen, Lockdown – die Begriffe, die die gesamte Gesellschaft beschäftigen, machen keinen Halt vor dem Fußball. Auch nicht beim VfB Auerbach. Die schwierige Situation war bei den Regionalliga-Fußballern schon seit Wochen spürbar – mit Absagen aufgrund von Infektionen und Quarantäne-Fällen. Es ist keine leichte Zeit für alle – und auch nicht für den Fußball. Deshalb sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer deutlich: „Im Moment geht das Verhindern einer weiteren Ausbreitung des Virus vor allem anderen. Da es viele Erkrankten in allen Mannschaften gibt, sollte man erst wieder weiterspielen, wenn alle in der Lage dazu sind, normal ihre Mannschaften aufzustellen.“ Eine Unterbrechung der Regionalliga-Saison ist also sinnvoll. Aus verschiedenen Gründen.
Eine Rolle spielt dabei, dass völlig unklar ist, wie es weitergeht. Bislang (Stand Mittwoch) hat der VfB noch keine verbindliche Aussage erhalten. Weder von der Politik, noch von den Verbänden. Weder etwas Verbindliches, noch überhaupt etwas. Eine untragbare Situation. „Wir haben null gehört“, bestätigt VfB-Manager Volkhardt Kramer. Ob überhaupt weiterhin gespielt werden darf und wie die Zuschauerregelung ist – oder ob das Heimrecht getauscht werden muss. Keiner weiß irgendetwas.
Insbesondere betrifft dies die letzten beiden Spiele der Regionalliga-Hinrunde, die der VfB am Mittwoch in Jena und am Sonntag daheim gegen Tennis Borussia Berlin bestreitet. Das Spiel in Jena darf mit Zuschauern stattfinden, das Spiel in Auerbach nicht. „Die gesamte Situation treibt schon Blüten“, sagt Kramer, der auf das Spiel der Thüringer bei TeBe verweist, wo Spieler sich nicht in den Umkleidekabinen umziehen durften, weil sie zwar seit mehreren Tagen genesen sind, aber eben noch nicht offiziell als genesen gelten.
Auch wird das VfB-Team in Jena vor dem Spiel nochmals getestet. „Das ist auch völlig in Ordnung“, sagt Kramer, der am Dienstagabend beim Regel-Test der kompletten Mannschaften anwesend war. Die Tests fielen allesamt negativ aus. Wie aber die Regelung am Sonntag gegen TeBe ist, weiß niemand. Die Idee, das Heimrecht zu tauschen, sieht man in Auerbach kritisch. Zunächst deshalb, weil eine Entscheidung extrem kurzfristig fallen müsste. „Da wir bis auf öffentliche Statements keinerlei Informationsaustausch erhalten haben, gehen wir fest davon aus, dass das Spiel genauso wie angesetzt über die Bühne geht“, so der VfB-Manager. Heißt: Geisterspiel am Sonntag.
Und danach kommt – weil es schon Rückrundenspiele sind – ohnehin kein Heimtausch in Frage, weil dann die Kosten nochmals steigen dürften.
Was aber geändert werden kann, ist die Abstiegsregelung. Bereits mehrmals hatte der VfB seit Saisonbeginn auf die Situation hingewiesen, dass sechs Absteiger nicht ertragbar seien. „Nach zwei so verrückten Spielserien jetzt von einem normalen Saisonverlauf auszugehen und in einer Saison alles zu bereinigen, was in den letzten beiden Serien aufgelaufen ist, sehen wir kritisch. Wir haben darum gebeten, die Regelung zu überdenken – und haben das auch schriftlich beantragt“, sagt Kramer, der nun darauf hofft, dass der Spielausschuss mit dem NOFV-Präsidium darüber berät. Wenn schon gesamtgesellschaftlich kaum Planungssicherheit besteht, dann sollte der Sport nicht noch weitere Unklarheiten und Unsicherheiten schaffen.