Chemnitzer FC – VfB Auerbach 2:1 (2:0)
Der VfB Auerbach hat in Chemnitz die zweite Saisonniederlage kassiert. In einer am Ende engen Partien unterlagen die Vogtländer mit 1:2 dem großen Favoriten Chemnitzer FC. Dabei sahen die knapp 5.500 Zuschauer in der Chemnitzer Arena ein abwechslungsreiches Spiel. Abwechslungsreich auch insofern, dass die Begegnung zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten hatte.
Woran es lag, war schnell klar: Auerbach erwischte einen äußerst unglücklichen Start. Gleich eine der ersten Chemnitzer Offensivaktionen führte zur Führung. Bei einem Eckball lief Velkov auf den kurzen Pfosten ein, wuchtete den Ball per Kopf unhaltbar ins Netz. „Ein Gegentor nach einem Standard ist immer blöd“, sagt André Herold. „Wir wollten eigentlich über Standards ins Spiel kommen. Doch wir bekommen diesmal einen Gegentreffer.“ Die Situation war allerdings auch schwer verteidigen. Velkov hatte sich von allen Gegenspielern gelöst, hatte letztlich nur noch Auerbachs Stürmer Thomas Stock neben sich. Der war allerdings nicht mehr als ein Begleitschutz. Mit dem frühen Gegentreffer war Auerbachs Konzept über den Haufe geworfen. Die Gäste hatten darauf spekuliert, lange Zeit das 0:0 zu halten, um dann mit Nadelstichen die nicht immer sattelfeste CFC-Defensive in Bedrängnis zu bringen. Das Problem dabei: Die VfB-Offensive ist nicht die gefährlichste. Der Ausfall von Marc-Philipp Zimmermann wiegt schwer. Dass Danny Wild nach seiner langen Verletzung in der Vorbereitung fehlte, spielt eine weitere Rolle. So verliefen die Auerbacher Offensivaktionen in der ersten halben Stunde in Chemnitz im Sande. Entlastung? Fehlanzeige. Die hohe Fehlpassquote führte dann auch genau dazu, was die Gäste unbedingt vermeiden wollten – einem Gegentreffer nach einem Konter. VfB-Coach Sven Köhler hatte seine Elf genau davor gewarnt. Doch nach einem Fehlpass im Vorwärtsgang ging es schnell. Über zwei Stationen kamen die Himmelblauen vors Auerbacher Tor. Die aufgerückte VfB-Defensive kam nicht mehr hinterher, Frahn passte zu Bozic, der zum 2:0 abstaubte. „Ein billiges Gegentor“, kritisierte VfB-Coach Köhler zurecht.
Und ein bitteres dazu, denn im Anschluss daran hätte der VfB durchaus einbrechen können. „Wir spielen nicht jede Woche vor 5500 Zuschauern“, sagt Köhler. Da rutscht das Herz auch mal schnell in die Hose, wenn es 0:2 steht. Doch Auerbach holte es wieder an den richtigen Fleck zurück. Direkt nach dem 0:2 hatte Felix Kunert die dicke Chance zum 1:2. Ein Weckruf, der nach Pause zu einem Paukenschlag hätte führen können. Denn von Chemnitz war nicht mehr viel zu sehen. „Wir haben mutiger verteidigt“, erklärt Köhler. Und mutiger nach vorn gespielt. Doch das alte Problem kehrte zurück: Richtig viele zwingende Aktionen vor dem CFC-Tor sprangen nicht heraus. Es fehlte ein Knipser. Mit einem Marc-Philipp Zimmermann, der auch mal aus keiner Chance ein Tor macht, wäre vielleicht sogar eine Überraschung drin gewesen. Denn Chemnitz kämpfte die Führung über die Zeit. „Es war sich keiner zu schade, auch mal in der letzten Minuten den Gegner abzugrätschen“, sagte der Chemnitzer Trainer David Bergner. Nach Stocks Anschlusstreffer drückte zwar Auerbach auf den Ausgleich, doch der Ball wollte nicht ins Tor. „Dass du als VfB Auerbach nicht fünfmal vor CFC-Keeper Jakubov frei auftauchst, ist klar“, sagte VfB-Trainer Köhler. „Aber wir hatten immerhin ein paar brenzlige Situationen. Daher ärgerst du dich trotzdem, dass es mit dem Punkt nicht noch geklappt hat.“
Somit bleibt der VfB bei fünf Punkten in der Tabelle stehen. Die nächste Chance auf einen dreifachen Punktgewinn bietet sich am Sonntag im Heimspiel gegen den Berliner AK. Anstoß ist 13.30 Uhr.
Statistik:
Tore: 1:0 Velkov (7.), 2:0 Bozic (26.), 2:1 Stock (72.).
Chemnitzer FC: Jakubov – F. Müller/V, Hoheneder, Velkov, Itter – Müller T (73., Milde), Grote, Langer, Garcia – Bozic (80. Karsanidis), Frahn (90., Blum).
VfB Auerbach: St. Schmidt – Seb. Schmidt (87. Mielke), Lietz, Sieber/V, Heger – Herold, P. Müller – Kunert (46. Wild/V), Schlosser/V, Kadric/V – Stock.
Schiedsrichter: Unger (Halle).
Zuschauer: 5.489.