Gutes Spiel und zwei Tore in Jena

FC Carl Zeiss Jena II – VfB Auerbach 0:2 (0:0)

 

Schnell hätte man einen falschen Eindruck gewinnen können: Nach dem vorletzten Testspiel des VfB Auerbach vor dem scharfen Start in die Regionalliga diskutierten Trainer Sven Köhler, Manager Volkhardt Kramer und Co-Trainer Bernd Richter lange im Regen. Sie standen etwas bedröppelt im Regen. Doch das Bild trog. Insgeheim dürfte die Vorfreude auf die Saison mit dem 2:0-Erfolg gegen den FC Carl Zeiss Jena II deutlich gestiegen sein. „Ein Erfolgserlebnis vor dem ersten Punktspiel – und dann auch noch zu null – ist wichtig“, sagte Trainer Sven Köhler.

Denn im Grunde passte gegen den Vorjahresdritten in der Oberliga schon sehr viel. Die Auerbach haben alle Schwierigkeiten aus der Saisonvorbereitung weggesteckt – vor allem die zahlreichen Ausfälle. Die Lösung – und das war in Jena erkennbar – ist eine Mischung aus Improvisation und die berechtige Hoffnung darauf, dass sich die Personallage entspannt. So kehrten an den Kernbergen der zuletzt erkrankte Thomas Stock und der verletzte Marcel Schlosser zurück. Vor allem Schlossers Comeback macht Hoffnung. „Er ist als Typ und als Fußballer wichtig“, sagt sein Coach. „Er hat den Eindruck hinterlassen, dass er seine Verletzung gut weggesteckt hat. Er hat einen freien Kopf.“ Schlosser wirkte beim Oberligisten wie der alte, wirbelte im Mittelfeld und beflügelte das Auerbacher Offensivspiel. Zusammen mit dem in Jena omnipräsenten und bärenstarken Amer Kadric beflügelte er das VfB-Offensivspiel. Kadric bekam deshalb auch ein Sonderlob vom Trainer. „Er ist fleißig, arbeitet auch nach hinten mit“, sagte Köhler. Und auch offensiv war er der entscheidende Mann: Beide Auerbacher Tore bereitete er vor.

Nachdem es in der ersten Halbzeit – und einem guten Start – im Abschluss bei den Auerbachern noch haperte, wurde es nach der Pause besser. Einen schnell vorgetragenen Angriff über die rechte Seite brachte Kadric vors Tor, Marc-Philipp Zimmermann machte das lange Bein und war vor dem Keeper am Ball – das 1:0. Nachdem Jena vom Elfmeterpunkt scheiterte, legte Felix Lietz den zweiten Treffer nach. Bei einem Eckball von Kadric lauerte er am langen Pfosten. „Wir haben aber auch klare Chancen weggelassen“, kritisierte Köhler allerdings die mangelhafte Chancenverwertung. Über die 90 Minuten hätten die Vogtländer gut und gerne drei bis vier Tore mehr erzielen können. Was Köhler allerdings mehr ärgerte als die Abschlussschwäche, war aber etwas anderes: „Wir müssen die Überzahlsituationen klarer ausspielen“, sagte er. Im zweiten Abschnitt hätte es so zu noch mehr Chancen führen können. „Das Ergebnis passt schon so“, wendet Köhler ein. „Jena hat gut dagegengehalten.“ Und hatte ebenfalls einige Offensivaktionen.

Dass es nicht zu vielen waren, lag auch daran, dass Köhler eine Alternative für die noch offene Sechser-Position gefunden hat: Philipp Müller spielte in Jena vor der Abwehr. „Solange wir noch keine externe Lösung haben, müssen wir nach Alternativen suchen“, sagt der Coach. Und Müller machte seine Aufgabe in ungewohnter Rolle gut, gewann wichtige Zweikämpfe und versuchte sich auch offensiv einzubringen. „Wenn du lange verletzt warst und überwiegend als Innenverteidiger gespielt hast, dann brauchst du Zeit zur Orientierung. Das ist normal“, sagte Köhler. Müller selbst ist mit seiner neuen Aufgabe durchaus zufrieden: „Es ist sicherlich ungewohnt“, sagt er. „Aber mit den Spielen kommt das alles zurück. Wir werden sehen, was am sinnvollsten gegen den BFC Dynamo ist.“ Denn noch stehe er nicht bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit. „Ich bin bei 80 Prozent, aber noch zwei Spiele, dann bin ich wieder der alte.“

Die nächste Chance besitzt er am Mittwoch gegen den FC Erzgebirge Aue. Anstoß ist 17.30 Uhr im VfB-Stadion.

 

Statistik:

Tore: 0:1 Zimmermann (49.), 0:2 Lietz (81.).

Auerbach: St. Schmidt – Seb. Schmidt, Lietz, Sieber (63. K. Müller), Heger – P. Müller – Stock (63. Herold), Schlosser (63. Mattern), Kadric, Kunert (63. Miertschink) – Zimmermann (63. Shoshi).

Schiedsrichter: Lorenz (Bad Langensalza).

Zuschauer: 100.