Hiemisch: “Sobald wir Zirkusfußball spielen, reicht es nicht mehr”

ZFC Meuselwitz – VfB Auerbach

Mittwoch, 25. April, 18.30 Uhr, Bluechip-Arena

 

Stimmen zum Spiel

Michael Hiemisch (Trainer VfB Auerbach):

…ob er enttäuscht ist, dass sein Team trotz der Siegesserie noch immer nicht gerettet ist: „Nein, ganz im Gegenteil. Es ist geil, wie die Truppe die Spiele absolviert. Wir liegen jetzt im normalen Bereich. Die Liga ist im mittleren Tabellenbereich eng zusammengerückt. Das fühlt sich komplizierter an, weil von oben zwei Mannschaften zusätzlich runterkommen. Letzte Saison war das anders und hat sich eben leichter angefühlt. Dass wir so gut in den Lauf gekommen sind, ist doch super!“

…dass die Konkurrenz weiter punktet: „Solange wir nicht ausrutschen, ist alles in Ordnung. Das habe ich auch der Mannschaft gesagt: In einer Saison ist es egal, ob du am Ende oder am Anfang stark bist, letztlich werden Punkte zusammengezählt und weißt du, wo du hingehörst. Wir haben mit ein paar Unwägbarkeiten mehr zu kämpfen als andere Teams, weshalb wir in den Phasen, in denen es gut läuft, so viele Punkte wie möglich mitnehmen müssen.“

…wie wichtig die Siegesserie ist: „Am Anfang des Jahres haben wir damit gehadert, bei Chemie Leipzig den Ausgleich bekommen und beim BFC noch verloren haben. Es ist also nicht nur so, dass wir gerade jetzt erfolgreich sind, sondern auch in diesen Spielen waren wir nicht schlecht. Hätten wir diese Spiele noch gewonnen, wo wären wir dann! Aber das gleicht sich über eine Saison hinweg aus.“

…zum Spiel in Meuselwitz: „Auf der Glaserkuppe ist es immer eine massive Herausforderung. Wichtig ist, dass wir uns gedanklich nicht mit irgendeiner Serie befassen, sondern wie in den vorherigen Spielen zusammen auf den Platz gehen und als Einheit Fußball spielen. Jeder kennt seine Aufgabe – und wenn er diese zu 100 Prozent erfüllt, ist einiges drin.“

…zur Gefahr der Erfolgsserie: „Das einzig Gefährliche ist, dass wir uns zu hoch einschätzen. Wir sind dann gut, wenn wir keinen verrückten Fußball spielen, sondern jeder das macht, was er tun soll. Sobald wir in den Bereich gehen, der ein wenig wie Zirkusfußball ist, reicht es nicht mehr. Das müssen wir wissen. Ich nehme als Beispiel Amer Kadric: Ihn zeichnet im Moment seine enorme Laufstärke aus, dann kommt das Fußballerische hinzu. Vorher war es andersherum – und das hat nicht funktioniert. Wichtig ist, dass wir uns alle gut und intensiv bewegen, dann kommt das Fußballerische hinzu. Wenn wir meinen, aufgrund der Serie weniger tun zu müssen, bekommen wir Probleme.“

…zur Tatsache, dass der komplette Kader trainiert: „Der Konkurrenzdruck ist da, zum anderen begreift auch jeder, was gefordert ist. Diejenigen, die auf dem Platz stehen, wollen ihren Platz nicht herschenken. Das ermöglicht ihnen, so konzentriert zu arbeiten.“

…zu Rückkehrer Philipp Müller: „Er trainiert mit der Mannschaft mit, aber wir werden kein Risiko gehen. Auf zwei Wochen kommt es nicht mehr an. Er soll gesund zur neuen Saison zur Verfügung stehen.“

…zu den anderen angeschlagenen Spielern: „Einige haben Blessuren. Wir warten aber bis zum Spieltag und schätzen dann ein, ob es geht oder nicht.“

 

Alexander Mattern (25):

…zum Spiel in Meuselwitz: „Es wird ein schweres Spiel. In der Vergangenheit sind die Spiele gegen Meuselwitz immer eng gewesen, jedoch bin ich davon überzeugt, dass wir unsere Serie fortsetzen können.”

…dass der VfB trotz der Siegesserie noch im Abstiegskampf steckt: „Unsere Serie gibt jedem mehr Selbstvertrauen. Dadurch gelingt einfach mehr und die Stimmung im Team ist deutlich besser und entspannter. Das wiederum führt zu einem geschlossenen mannschaftlichen Auftreten. Für mich spielt das keine Rolle. Mein Fokus liegt auf dem anstehenden Spiel, in dem ich versuchen werde, mein Stärken einzubringen, um so die Mannschaft zu unterstützten, denn das ist was zählt. In den letzten Spielen möchte Ich persönlich so viele Punkte wie möglich sammeln, um die Saison erfolgreich zu beenden.”

 

Informationen zum Spiel

Geschätzte Anzahl Gästefans: 50.

Schiedsrichter: Johannes Schipke (Landsberg-Queis)

Assistenten: Eric-Dominic Weisbach, Dirk Meißner

Aufgebot VfB Auerbach: St. Schmidt, Rosenkranz, Leucht – Mattern, Heger, Sieber, K. Müller, Lietz, Seb. Schmidt, Hoffmann, Kötzsch, Herold, Schlosser (?), Tarczal, Novy, Löser, Stock, Kunert, Wild, Shoshi, Miertschink, Zimmermann.

Mögliche Ausfälle: Ph. Müller, Schlosser.

Gesperrt: keiner.

 

Informationen zum Gegner: ZFC Meuselwitz

Der ZFC ist langjähriger Konkurrent des VfB Auerbach. Bereits in der Oberliga lieferten sich beide Teams stets heiße Duelle. Unvergessen bleibt die Saison 2010/11, als es zu einem Zweikampf um den Aufstieg in die Regionalliga zwischen beiden Klubs kam. Damals setzte sich der ZFC knapp durch – auch weil sie mit Martin Bocek einen echten Torjäger in ihren Reihen hatten. Später sollte der Knipser auch für den VfB auf Torejagd gehen.

Beide Klubs sind von ihrer Struktur her ähnlich aufgestellt. “Der ZFC ist uns aber schon einen Schritt voraus”, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer und blickt damit auf die Professionalisierung im Team und dem Umfeld des Vereins, der ohne seinen Präsidenten, dem Unternehmer Hubert Wolf, sicherlich nicht dort wäre, wo er sich heute befindet. Ähnlich wie in Auerbach ist in Meuselwitz auch das Umfeld mit dem Erfolg gewachsen: Die Bluechip-Arena ist gehört zu den Schmuckkästchen der Regionalliga.

Hinspiel:

Dass sich beide Teams auf Augenhöhe befinden, zeigte sich bereits im Hinspiel. Im September trennten sich beide mit einem 1:1-Unentschieden. Felix Kunerts Führungstreffer (60.) glich der ZFC schnell aus. In der Schlussphase hatte Marc-Philipp Zimmermann den Siegtreffer für den VfB auf dem Kopf, doch Meuselwitz rettete den Punkt in Unterzahl über die Zeit.

Aktuell:

Es trifft der Neunte auf den Zehnten – beide haben 39 Punkte und sind damit noch längst nicht gerettet. Zur Winterpause sah es noch anders aus: Während Meuselwitz so gut wie sicher schien und schon den Blick nach oben richtete, saß der VfB tief hinten drin in der Tabelle. Doch dank einer starken Auerbacher Serie hat sich dies nun geändert. Im Jahr 2018 holte der VfB 21 Punkte, Meuselwitz immerhin auch 15 Zähler. Die Nachholspiele am Mittwoch bereinigen die Tabelle weiter, sodass langsam klarer wird, wer in den nächsten Wochen noch zittern muss.

Gegründet: 1990

Stadion: Bluechip-Arena

Zuschauerkapazität: 5.260

Trainer: Heiko Weber (seit 21.06.2015)

Internethttp://www.zfc.de