Ohne fünf – VfB schlägt sich gut gegen Drittligisten

VfB Auerbach – FSV Zwickau 0:2 (0:1)

 

Auerbach gegen Zwickau – das ist in Westsachsen ein nicht mehr heimliches Derby. Beide Vereine verband lange Zeit eine sportliche Konkurrenz. Jetzt, da sie in unterschiedlichen Ligen spielen, ist das Verhältnis zwischen beiden Vereinen freundschaftlich. So freundschaftlich, dass das Freundschaftsspiel im Sommer fest zum Terminkalender gehört. Auch dieses Jahr. Am Donnerstagabend trafen beide also erneut aufeinander. In einer fairen Begegnung kamen beide – und die 650 Zuschauer – auf ihre Kosten.
Zwickau konnte sich für die Drittliga-Saison Selbstvertrauen holen. Der 2:0-Erfolg beim Regionalligisten zeigte, dass die Rot-Weißen schon in ordentlicher Form sind. Inwiefern das Spiel allerdings eine große Aussagekraft besitzt, ist die zweite Frage. Denn Auerbach trat in einer Rumpfformation an. Gleich fünf Stammspieler mussten passen. Marcel Schlosser, Daniel Tarczal und Danny Wild sind verletzt, Marcin Sieber und Marc-Philipp Zimmermann spielten aufgrund von privaten Verpflichtungen nicht mit. „Dass es trotz dieser maßgeblichen Ausfälle so gut lief und wir Zwickau einen offenen Fight angeboten haben, rechne ich der Mannschaft hoch an“, sagte VfB-Coach Sven Köhler. Sein Team zeigte insbesondere in der zweiten Halbzeit eine so gute Leistung, dass von einem Klassenunterschied nicht viel zu spüren war.

Nachdem Zwickau im ersten Abschnitt noch mehr Spielanteile hatte und öfter in die Gefahrenzone kam, neutralisierten sich beide weitgehend im zweiten Abschnitt. Eine Viertelstunde lang nach dem Seitenwechsel strahlte der VfB sogar mehr Zielstrebigkeit aus. Was fehlte, war ein Abnehmer vor der Tor. Neuzugang Florian Mielke und der später eingewechselte Arlind Shoshi bissen sich zu oft an der FSV-Defensive fest. Es war kein Durchkommen.

Dafür auch nicht auf der Gegenseite. Zwickau hatte in den gesamten 90 Minuten kaum glasklare Offensivaktionen, die mit einem Tor hätten belohnt werden müssen. Und so musste Auerbach mithelfen: Beim 0:1 durch Ronny König nach einer Viertelstunde sahen sowohl die VfB-Defensivreihe, als auch ein zögerlicher Keeper Stefan Schmidt unglücklich aus. König ließ sich aus elf Metern nicht zweimal bitten und traf. Nach der Pause unterlief VfB-Keeper Schmidt einen Eckball, Antonitsch köpfte aus Kurzdistanz ein. „Die Tore machen eben den Klassenunterschied aus“, sagte Köhler dazu. „Sie haben unsere Fehler bestraft.“

Köhler hofft nun, dass sich die Personalsituation entspannt. Der Testspieler Antonio Fischer (ehemals FSV Frankfurt) ragte nicht heraus. „Er hat solide und ordentlich gespielt, nichts Überragendes“, sagte Köhler, der in seiner Startformation mit André Herold und Felix Kunert überraschte. Beide spielten in der vergangen Saison keine Rolle für die Startelf. Auch Alexander Mattern, der noch bis August in Auerbach spielt und dann zu seinem Auslandssemester nach Schweden geht, zeigte nach der Pause, dass die Auerbacher ihn künftig vermissen werden. Aber auch er kehrt aller Voraussicht nach – in absehbarer Zeit nach seinem Auslandssemester – wieder zurück. Genau wie die Ausfälle vom Mittwoch.

 

Statistik

Tore: 0:1 König (15.), 0:2 Antonitsch (58.).

Auerbach (Startelf): St. Schmidt – Seb. Schmidt, Lietz, Müller, Heger – Herold, Fischer – Stock, Kadric, Kunert – Mielke. – Einwechsler: Rosenkranz, Shoshi, K. Müller, Löser, Mattern.

Zwickau (Startelf): Kamenz – Bickel, Wachsmuth, Barylla, Frick, Antonitsch, Chato, Rodas, Reinhardt, Bonga, König. – Einwechsler: Sprang, Lange, Lauberbach.

Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer).

Zuschauer: 650.