VfB Auerbach – International Leipzig 0:1 (0:0)
Der VfB Auerbach hat es geschafft: Nach exakt 151 Tagen fand in der Arena zur Vogtlandweide in Auerbach wieder einmal ein Fußballspiel statt. 149 Tage mussten die VfB-Fans warten, bis sie das Gefühl wieder erleben durften, im Stadion ihre Schwarz-Gelben zu sehen. Der Andrang an den Kassen mit einigen Wartezeiten sah deshalb ganz danach aus, als ob die Auerbacher Fußballfans ungeduldig auf das Spiel gewartet hätten. Doch lag die längere Wartezeit allein daran, weil aufgrund der Hygiene-Bestimmungen die persönlichen Daten aller Zuschauer erfasst werden mussten. Doch alles halb so schlimm, denn endlich rollte wieder der Ball.
Allerdings merkte man beim Testspiel des Regionalligisten deutlich an, dass die lange Pause Spuren hinterlassen hat. Auf Fußballfeinkost müssen die Fans wohl noch einige Zeit warten. Dafür kehrte gegen International Leipzig schon wieder das Auerbacher Stadiongefühl zurück – mit markigen Sprüchen und hart-herzlicher Atmosphäre. Dazu trugen auch die Gäste mit ihrer überharten Spielweise bei. „Für ein Testspiel war mir das phasenweise zu unfair“, beschwerte sich VfB-Trainer Sven Köhler. Zurecht, denn beim Blick auf seine Verletztenliste war das Spiel keinesfalls hilfreich: Thomas Stock musste früh nach einem Pferdekuss der übleren Sorte raus, noch schlimmer erwischte es Hendrik Wurr, der sich das Knie in einem Zweikampf verdrehte und ins Krankenhaus musste. Eine genaue Diagnose gibt es wohl erst Ende der Woche. Gut sah es allerdings nicht aus. Eine lange Pause droht. Hingegen dürfte Alexander Morosow nach einem Foul in der Schlussphase nach einigen Tagen Pause wieder trainieren können.
So blieb ein fader Beigeschmack, der noch unappetitlicher beim Blick aufs Ergebnis wurde. Der VfB verlor mit 0:1 (0:0), wobei die Niederlage allein der Tatsache geschuldet war, dass die Vogtländer ihre Chancen nicht verwerteten. „Wir hatten genug Chancen – vor allem in der zweiten Halbzeit“, sagte Köhler. Doch entweder rettete das Aluminium wie bei Marcel Schlossers Schuss aus der zweiten Reihe (80.) oder die Auerbacher hatten noch nicht genug Zielwasser getrunken – wie bei den Chancen von Marc-Philipp Zimmermann oder weiteren Halbchancen, die eigentlich allesamt zu Toren hätten führen können. Bitter war, dass Leipzigs von Doorne eine Unaufmerksamkeit im Auerbacher Umkehrspiel eiskalt ausnutzte (70.). „Insgesamt war es ein ordentlicher Test“, sagte Köhler trotzdem, auf dessen Team am nächsten Donnerstag ein Testspiel in Flöha und einen Tag später – also am Freitag, 31. Juli – das nächste Heimspiel gegen die Vogtlandauswahl wartet. Die fußballfreie Zeit ist also hoffentlich endgültig beendet.