Sensationeller Heimsieg gegen starke Gäste aus Berlin

VfB Auerbach – Hertha BSC II 2:0 (1:0)

Das gab es im VfB-Stadion nur selten: Die Gäste-Trainer ergreift das Wort – und ihm fliegen die Herzen zu. Herthas Trainer Ante Covic verteilte – trotz der Niederlage seines Teams – viel Lob. „Ich möchte den Menschen in Auerbach ein Riesen-Kompliment aussprechen“, sagte er auf der Pressekonferenz. „Es ist schön zu sehen, was entstehen kann, wenn ehrlicher Fußball gearbeitet wird. In Auerbach liest du nie irgendwelche Schlagzeilen wie die, mit denen sich unsere Liga im Moment so intensiv befasst. Hier wird ehrlicher Fußball gelebt. Ein Kompliment! Ich wünsche dem VfB Auerbach viel Erfolg – gerade auf diesem Weg, den ihr nehmt. Das ist wohl im Moment der schwierigste von allen. Das ist aber der ehrliche Fußball der Liga.“

Dabei hatte er sportlich durchaus Grund, miese Stimmung zu verbreiten. Denn sein Team unterlag – einmal wieder – in Auerbach. Noch nie konnte Hertha BSC II in Auerbach gewinnen. Auch diesmal nicht, obwohl die Vorzeichen wohl mehr für einen Berliner Sieg sprachen als jemals zuvor. Bei Auerbach fehlten vier Stammspieler, darunter Marc-Philipp Zimmermann und Marcel Schlosser. Da Berlin die Saison ihres Lebens spielt, waren die Gäste auch Favorit. Doch: „Spiele in Auerbach sind wie ein Zahnarztbesuch“, sagte Covic. „In den Tagen vor den Spielen geht dir nur die Frage durch den Kopf: Wird es nur eine Kontrolluntersuchung oder eine Wurzelbehandlung?“ Es wurde eine Wurzelbehandlung.

Die Auerbacher Tore erzielten Thomas Stock (2.) und Amer Kadric (53.). Dabei setzten die Vogtländer nur dort fort, wo sie gegen den Chemnitzer FC in der zweiten Halbzeit am Mittwoch aufgehört hatten: Sie spielten mit Selbstvertrauen, einer kompakten Defensive – und hatten diesmal aber das nötige Glück. Denn die Gäste hätten vor der Pause den Ausgleich erzielen können: Roczen vergab gleich zweimal allein vor VfB-Keeper Stefan Schmidt. Allerdings hätte es zur Pause auch 2:0 stehen können, denn Auerbachs Felix Lietz traf mit einem sensationellen Schuss von der Mittellinie nur die Latte. Klinsmann im Hertha-Tor wäre chancenlos gewesen. „Ich dachte, dass wir danach von Toren nach Sonntagsschüssen verschont bleiben würden“, sagte Berlins Trainer Ante Covic.

Doch es kam anders: Nach der Pause traf Kadric mit einem fulminanten 25-Meter-Hammer zum 2:0. Danach war Berlin zwar dominant, kam aber zu keiner klaren Torchance. „Mit dem 2:0 haben wir den Glauben an uns gefunden, dass wir die Führung über die Zeit bringen können“, sagte VfB-Trainer Sven Köhler. „Mit dem Sieg haben wir einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.“

Den nächsten will sein Team schon am Mittwoch, 19 Uhr, machen: Dann gastiert der FC Rot-Weiß Erfurt zum Nachholspiel in Auerbach. Dann kommen auch die gesperrten Marcel Schlosser, Marc-Philipp Zimmermann und Philipp Müller zurück.

 

Statistik

Tore: 1:0 Stock (2.), 2:0 Kadric (53.).

VfB Auerbach: St. Schmidt – Heger, Sieber, Lietz, Löser – Kadric, Tarczal, Herold/V, Seb. Schmidt (90. Trinks) – Ctvtrnicek (82. Luderer), Stock.

Hertha BSC II: Klinsmann – Fuchs/V, Kraeft, Morack, Büch (66. Pfeiffer) – Egerer (66. Krebs) – Siakam, Koulis, Bretschneider (46. Zografakis), Blumberg – Roczen/V.

Schiedsrichter: Wilske (Bretleben).

Zuschauer: 345.

 

Pressekonferenz