Sieber mit Köpfchen, VfB mit Leidenschaft

VfB Auerbach – Budissa Bautzen 3:0 (0:0)

 

Eine der überzeugendsten Heimauftritte der Saison hat der VfB Auerbach am Mittwochabend gegen Budissa Bautzen gezeigt. Die Auerbacher fegten dank einer fulminanten Schlussphase den Konkurrenten um den Klassenverbleib in der Fußball-Regionalliga mit 3:0 vom Feld. Drei Eckbälle, drei Kopfbälle brachten den Sieg. Doppeltorschütze war Innenverteidiger Marcin Sieber, der nicht nur offensiv für die Entscheidung sorgte, sondern auch zusammen mit seinen Nebenmännern dafür verantwortlich war, dass die Null stand.

Damit endete für den VfB ein ereignisreicher Tag: Am Mittag hatte der Verein bekanntgegeben, dass Trainer Michael Hiemisch in der neuen Saison nicht mehr auf der Bank sitzen wird. Der Vertrag mit ihm wurde – in beiderseitigem Einvernehmen – nicht verlängert. “Es ist wie in einer Beziehung: Wenn die Liebe weg ist, dann muss man schauen, wie es weitergeht”, sagte der Coach dazu. Eine Trennung mit größtem gegenseitigem Respekt vor den Leistungen.

Und da in Auerbach dann doch alles etwas anders ist als bei vielen anderen Vereinen, ziehen alle nun bis zum Saison gemeinsam noch stärker an einem Strang. Das beste Beispiel dafür war das 3:0 gegen Bautzen. Die Gelb-Schwarzen steckten schnell das 0:3 gegen den Berliner AK weg. Schon das Spiel war nicht so schlecht wie das Ergebnis, nur fehlte etwas der Spirit des Abstiegskampfes. Davon hatten die Vogtländer aber gegen Bautzen genug: Nach einer Viertelstunde, in der die Gäste noch ähnlich große Spielanteile wie die Hausherren hatten, übernahm der VfB das Spielgeschehen. Auerbach zeigte mehr Willen: Danny Wild mit einer Doppelchance und eine mögliche Elfmeterszene von Amer Kadric hätten bereits vor der Pause zur Führung führen können. Doch der letzte Tick im Abschluss fehlte. Dass die Gäste – mit ihrer einzigen gefährlichen Aktion im gesamten Spiel – Mitte der ersten Halbzeit den Pfosten trafen, war für Auerbach ein Warnschuss: Auch Bautzen hat Waffen.

Doch diese blieben im zweiten Abschnitt stumpf. Die leidenschaftlicheren Auerbacher kämpften hingegen um jeden Zentimeter auf dem Platz. Und sie hatten auch die nötige Geduld. Als die Partie sich dem Ende entgegenneigte, schlug Auerbach eiskalt zu. Drei Ecken, drei Tore – eine beinahe unglaubliche Bilanz. Doch was sich wie ein Wunschkonzert anhört, war plötzlich Realität. Streich eins: Eckball Marcel Schlosser, Kopfball Marcin Sieber aus zehn Metern – Tor (78.)! Sechs Minuten später folgte die Duplizität der Ereignisse: wieder Schlosser-Eckball, wieder Sieber-Kopfball aus ähnlicher Position, wieder Tor! “Dass sie sich beim zweiten Mal nicht auf dieses Variante eingestellt haben, hat mich schon überrascht”, sagte der Doppeltorschütze nach Spielende. Dass nur zwei Minuten nach seinem 2:0 auch noch Marc-Philipp Zimmermann das 3:0 nachlegte – wieder nach einem Schlosser-Eckball -, ging beinahe im übergroßen Siegesjubel unter.

Der VfB ist damit wieder voll im Rennen um den Klassenerhalt und fährt voller Selbstvertrauen zum Auswärtsspiel am Samstag nach Berlin. Dann treffen die Vogtländer, 13.30 Uhr, auf Hertha BSC II.

 

Statistik:

Tore: 1:0/2:0 Sieber (78./84.), 3:0 Zimmermann (86.).

VfB Auerbach: St. Schmidt – Novy, Heger, Sieber, Seb. Schmidt/V – Tarczal, Mattern – Wild (88. Löser), Schlosser/V (90. Miertschink), Kadric – Zimmermann.

FSV Budissa Bautzen: Ebersbach – Kunze, Hoßmang, Hausdorf, Mack – Pfanne, Weiß (80. Gehrmann) – J. Müller (72. Milde), T. Schmidt, Heppner – Bönisch (80. Kloß).

Zuschauer: 425.

Schiedsrichter: Kluge (Zeitz).

 

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