Der VfB setzte sich gegen den Vorletzten mit 3:1 durch. Dabei erzielte Auerbach erstmals seit 484 Minuten ein Tor und holte den ersten Sieg seit 123 Tagen, was zuletzt am 16. Oktober vergangenen Jahres beim 1:0 gegen Luckenwalde glückte.
Fürstenwaldes Sieglos-Misere dauerte sogar noch einen Tag länger. Entsprechend war das Niveau der Partie. Viel Unsicherheiten und Stückwerk prägten das Geschehen – Abstiegskrampf ist das passende Stichwort. Dann überraschte der VfB mit einem sauberen Angriff. Ondrej Brejcha wurde geschickt und chipte den Ball souverän über den herauseilenden Keeper (29.). Keine 180 Sekunden später knallte Di Mateo Lovric einen Traumschuss aus 23 Metern in den linken oberen Torgiebel – 2:0 (31.).
Das gab den Hausherren das nötige Selbstbewusstsein zurück, sie hätten mit mehreren Chancen erhöhen können. Nur in der 40. Minute musste VfB-Torwart Stefan Schmidt gegen Connor Klossek weit vorm Tor im Eins-gegen-Eins-Duell parieren.
Zur Pause schrillten im Stadion alle Alarmglocken. Schon im Kellerkrimi gegen Rathenow hatte Auerbach Mitte November einen 3:0-Vorsprung nach der ersten Hälfte verspielt. Diesmal war die Ausgangslage jedoch anders. Fürstenwalde war durch zahlreiche Corona-Fälle und Sperren nur mit 14 Spielern angereist, musste die Abwehr komplett neu sortieren. Und Auerbach hat scheinbar aus dem damaligen Spiel gelernt, verschlief den Start in Durchgang zwei nicht mehr, sondern trat aufs Gaspedal.
Nach einem langen Schlag aus der Abwehr nahm Marc-Philipp Zimmermann den Ball perfekt aus der Luft mit und behielt vorm Keeper die Nerven – das schnelle 3:0 nur gut eine Minute nach der Pause. Beim Jubeln sah man dem Polizisten den Frust der Vorwochen und die wütende Befreiung an. Es war sein erstes Tor seit dem 20. November und erst der vierte Treffer in dieser Saison.
In der Folge kontrollierte der VfB die Angelegenheit und kam in den letzten 20 Minuten zu einem echten Chancen-Feuerwerk. Gerade Zimmermann hätte mehrmals nachlegen können oder sogar müssen. Ärgerlich, weil der VfB es so verpasste, sein miserables Torverhältnis vom minus 34 Treffern gerade gegen einen direkten Konkurrenten aufzubessern. Umso unnötiger, dass man sich in der Nachspielzeit durch Manasse Eshele das 1:3 einfing, weil man nicht energisch genug verteidigte.
Dennoch ist die Erleichterung im Vogtland natürlich groß, dass das Kellerduell überhaupt gewonnen wurde und es aktuell reicht, seit drei Monaten wieder über der Abstiegszone zu stehen.