Stefan, du bist derzeit in sehr guter Form! Schon gegen Chemnitz hast du das Team im Spiel gehalten – nun auch in Rathenow. Wie kommt es dazu?
Das ist meine Aufgabe! Und die Aufgabe habe ich erfüllt. Mehr auch nicht. Natürlich habe ich das schon gut gemacht, was mich ein bisschen stolz macht. Aber es gehört beim Torwartspiel auch Glück dazu.
Es läuft insgesamt fürs Team, oder?
Ja, definitiv. Nach dem Spiel in Bautzen gegen Bischofswerda waren wir schon alle sehr enttäuscht, wie alles gelaufen ist. Gegen Chemnitz hatten wir das nötige Glück, um das Spiel auch zu gewinnen. Jetzt müssen wir dranbleiben und nachlegen.
Das 4:1 in Rathenow klingt eindeutig. War es das auch?
Nicht wirklich. Aber wir nehmen es mit und müssen uns nicht dafür entschuldigen, dass wir gewonnen haben. Ganz klar: Der Sieg war verdient, nur hätte es auch ein 2:1 sein können.
Warum ist die Mannschaft nach dem Anschlusstreffer zum 1:3 so ins Strudeln geraten?
Die Rathenower haben auch ihre Spielweise umgestellt: Für sie ging es nur noch hopp oder top. Das kennen wir aber schon aus den Vorjahren. Dadurch kommt es zu vielen 50:50-Situationen, die also immer nur ganz knapp für eine Seite ausgehen.
Hattet ihr auch das Gefühl, plötzlich wieder etwas verlieren zu können, was ihr noch nicht mal endgültig in der Tasche hattet?
Ja, und hinzu kam auch noch, dass Optik absolut nichts mehr zu verlieren hatte. Ob sie 1:4 verlieren oder doch noch etwas holen, hat für sie keinen Unterschied mehr gemacht. Mit dem vierten Tor war dann aber alles entschieden.
Ist die Mannschaft nun schon einen Schritt weiter, wenn sie selbst so schwere Phasen wie nach dem 1:3 überstehen kann?
Wir haben gezeigt, dass es gegen uns schwer ist, Tore zu schießen – wenn alle ihre Aufgaben erledigen und gut dagegenhalten. Leider haben wir aber schon in dieser Saison gezeigt, dass es schnell nach hinten losgehen kann, wenn nicht jeder auf der Höhe ist. Das haben die vielen Chancen für Rathenow auch gezeigt. Es ist nicht alles gut im Moment!
Nach zwei Siegen könnten man leicht glauben, wir sind schon weit!
Das wäre ein Irrglaube! Schon alleine dann, wenn wir die nächsten beiden Gegner lesen, dann wissen wir, woran wir sind. Mit Cottbus und Altglienicke warten zwei schwere Brocken auf uns.
Und der VfB ist nach zwei Spiele innerhalb von vier Tagen sicherlich stark beansprucht. Wie schwer fällt die Regeneration?
Mit Siegen fährt man leichter nach Hause und erholt sich einfacher. Wir werden uns bis Mittwoch also gut erholen und dann alles raushauen. Cottbus ist eine attraktive Aufgabe, die wir genauso lösen wollen wie das Spiel am Mittwoch zuvor gegen Chemnitz.
Die Abwehrreihe hat sich leicht verändert: Marcel Schlosser spielt öfter etwas defensiver. Was hältst du von dieser Lösung?
Yannic und Marcel machen das ganz gut. Sie wechseln sich gut ab und ist auch eine individuelle Absprache zwischen beiden. Das Wichtige für uns ist, dass die Position besetzt ist.
Und mit Marcel Schlosser hast du einen erfahrenen Mann direkt vor dir…
Ja, er ist spielintelligent genug, um viele Dinge mit seiner Erfahrung zu lösen. Er merkt auch, dass er keine 20 Jahre mehr ist. Im Gegensatz zu Yannic Voigt…
Mit 17 Jahren ist er die Entdeckung der ersten Wochen in der Regionalliga!
Ja, das ist perfekt. Und dann kommt er auch noch aus dem eigenen Nachwuchs und hat in Rathenow seine bisher guten Leistungen mit einem Tor gekrönt. Ich mache mir keine Gedanken, dass er Höhenflüge bekommt – und wir passen als erfahrene Spieler auch auf ihn auf.