Sven Köhler beim Trainingsstart: “Wir sollten bescheiden sein”

Der VfB Auerbach ist in seine siebte Regionalliga-Saison gestartet. Die Vogtländer begannen bereits am Donnerstag mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Erstmals rief dabei der neue Cheftrainer Sven Köhler seine Jungs zum Training zusammen – und stellte sich den Fragen der Fans und Medienvertreter. Damit bekam der neue Trainer auch gleich einen Eindruck vom Gefühl, das den VfB Auerbach ausmacht: Ein kleiner Verein mit Tradition, der familiär geführt ist und auf eine enge Verbindung zwischen der Mannschaft und den Fans setzt. Und der erste Eindruck vom neuen Trainer war auch seitens der Fans höchst freundlich: “Wir freuen uns” – lautete der Tenor der knapp 50 anwesenden Zuhörer in der Wernesgrüner Lounge im VfB-Stadion.

Denn Sven Köhler präsentierte sich als bodenständiger Fußballlehrer. Er wisse, auf was er sich in Auerbach einlasse, sagte er angesprochen auf die besonderen Auerbacher Bedingungen, wo kein Profifußball gespielt wird. “Nach den Jahren in der 3. Liga ist Auerbach für mich eine komplett neue Herausforderung”, sagte er. “Auerbach hat unter nicht ganz einfachen Bedingungen eine gute Entwicklung genommen. Ich will mich in die erfolgreiche Arbeit meiner Vorgänger einreihen. Es ist eine andere Aufgabe als die bisherigen.” Doch warum hat er sich für Auerbach entschieden? Der Kontakt kam über Manager Volkhardt Kramer und Verwaltungsratschef Steffen Dünger zustande. Und es war eine persönliche Entscheidung Köhlers, nun endlich wieder auf der Trainerbank zu sitzen. “Ich war acht Jahre Halle, wäre gern länger in Chemnitz gewesen. Jetzt war ich ein Jahr zuhause. Wenn du Trainer bist, dann willst du auch wieder als Trainer arbeiten. Das war mir wichtig.”

In Auerbach trifft er auf ein Team, das im Gros zusammenbleibt. Nur Philipp Kötzsch (Bischofswerdaer FV), Lukas Novy (Rot-Weiß Erfurt) und Alexander Mattern (Auszeit) stehen bislang als Abgänge fest. Florian Mielke (BSC Rapid Chemnitz) kommt hinzu. “Das Gros der Mannschaft ist da und soll dort weitermachen, wo es aufgehört hat. Mit Lukas Novy haben wir einen Rechtsverteidiger verloren, den  wir intern ersetzen können. Aber mit Philipp Kötzsch und Alexander Mattern haben uns zwei Spieler verlassen, von denen mindestens einer immer gespielt hat. Insofern haben wir zweieinhalb Stammspieler verloren. Daher brauchen wir im zentralen Mittelfeld im Minimum einen weiteren Neuen”, sagt der Coach.

Doch dies wird wohl noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Auch weil der VfB relativ zeitig in die Saison startet. Köhler begründet seine Entscheidung: “Ich habe es ungern, dass man vier oder fünf Wochen Urlaub hat. Wer hat das schon? Dreieinhalb Wochen Urlaub sind genug. Das innere Fieber auf Fußball ist danach wieder da.” Zunächst soll das Team sich wieder an den Fußball gewöhnen – und den Trainer kennenlernen. Danach zieht die Trainingsintensität an – unter anderem im Kurztrainingslager in Schöneck. Auf eine kurze Phase freier Tage folgen die Testspiel-Kracher gegen Erzgebirge Aue (1. Juli) und den FSV Zwickau (5. Juli).

Die wichtigste Frage war aber: Was nimmt sich der neue Coach mit seinem Team in der neuen Saison vor? “Wenn wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben, dann ist das eine solide Basis”, sagt Köhler. Doch: “Wenn wir mehr erreichen, werden wir uns auch nicht dagegen wehren. Wir sollten bescheiden sein und nicht zu hohe Ziele ausgeben.”

 

Video der Vorstellung: