Sympathie für Rathenow, aber die drei Punkte sollen in Auerbach bleiben

Als VfB-Manager Volkhardt Kramer vor eineinhalb Wochen im VfB-Stadion Auerbach das Unentschieden gegen die VSG Altglienicke feierte, war ihm bewusst, dass die vier Punkte aus den beiden Spielen gegen Bautzen und Altglienicke nur ein Zwischenschritt waren. „Ein Punkt ein Leipzig wäre ganz nett, und dann noch ein Sieg gegen Rathenow ist Pflicht“, sagte er. Aus dem Vorhaben, bei Lok Leipzig etwas Zählbares mitzunehmen, wurde bekanntermaßen nichts. Damit ist klar: Gegen Optik Rathenow muss am Freitag, 19 Uhr, ein Sieg unbedingt her, um die Bilanz der letzten Wochen aufrechtzuerhalten.

Aber auch rein sportlich wären drei Zähler wichtig: Der Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga entwickelt sich zu einem echten Krimi. Da aus der 3. Liga womöglich mit Energie Cottbus und dem FC Carl Zeiss Jena in die fünfte Liga zurückkehren, erhöht sich die Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga um zwei. Damit erwischt es diese Saison gleich drei Teams. Als ersten Kandidaten nannten wohl die meisten bis zur Vorwoche Optik Rathenow. Der Aufsteiger liegt ganz hinten. Doch mit dem Heimsieg gegen Rot-Weiß Erfurt haben die Brandenburger wieder neuen Mut geschöpft.

Dabei wünscht sich so mancher in Auerbach den Klassenerhalt der Optiker, sehen sich doch beide Vereine auf Augenhöhe, wenn es darum geht, in einer Profi-Liga zu bestehen. „Wir stehen im regen Austausch mit Ingo Kahlisch“, sagt Kramer. Kahlisch ist ähnlich wie Kramer der Macher in Rathenow. Beide setzen auf Amateurfußball in Liga vier, sehen die Konkurrenz aber durchaus kritisch: Einerseits weil gleich drei Klubs in der Regionalliga in einem schwebenden Insolvenzverfahren stecken, andererseits weil sie in der Durchsetzung der Zulassungskriterien für die Regionalliga eine Ungerechtigkeit sehen. Ein eigenes Stadion oder Flutlicht – das hat nicht jeder Regionalligist, während Auerbach und Rathenow diese Voraussetzungen erfüllen mussten, um in Liga vier zu spielen.
Aber all das dürfte auf dem Feld keine Rolle spielen. Denn dort trifft der VfB auf einen schlagbaren Gegner. „Wir wollen natürlich die drei Punkte“, sagt Kapitän Marcel Schlosser. „Aber Rathenow ist gefährlich. Das haben wir schon im Hinspiel gemerkt.“ Damals siegte der VfB mit 2:1, lag aber früh mit 0:1 zurück.

Ausfallen werden Marcin Sieber und Danny Wild. Für Wild dürfte Björn Trinks seine Premiere in der VfB-Startformation feiern oder Josef Ctvrtnicek wieder in die Startelf rücken, Sieber ist schwerer zu ersetzen. Für ihn könnte Vaclav Heger wieder in die Innenverteidigung rücken – und Rückkehrer Felix Lietz in die Startelf.