Eine Woche nach dem Auswärtssieg gegen Jößnitz wurde der VfB II in einem wilden Schlagabtausch auf den Boden der Tatsachen geholt. Selbst zwei Tage danach bereitet das Spiel immer noch Kopfzerbrechen, so Co-Trainer Förster: „Wenn man zu Hause fünf Gegentore bekommt, dann hat man zurecht verloren. So blöd wie das klingen mag, haben wir aber ein richtig gutes Spiel gemacht, jedoch hat uns Fortuna an diesem Tag eine Lehrstunde in Effizienz erteilt.“
Die Partie benötigte keine Anlaufzeit, denn nach vier Minuten erzielte Moussa mit einem Sonntagsschuss die frühe Führung für die Plauener. Der VfB versuchte umgehend den Ausgleich zu erzielen, doch keine drei Minuten später sorgte Zaim mit dem zweiten Torschuss direkt für das 2:0. Fortuna zog sich nach dem Traumstart noch weiter zurück, dennoch schaffte es die junge Auerbacher Mannschaft etliche Möglichkeiten zu erspielen, ohne sich zu belohnen. Und dann kam es wie kommen musste, in der Hauptdrangphase erzielte Moussa seinen zweiten Treffer – völlig frei konnte er am langen Pfosten einköpfen. 0:3 nach 25 Minuten, so richtig glauben konnte man das nach dem Spielverlauf nicht. Der VfB probierte noch vor der Pause den wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen, dies gelang nach tollem Zusammenspiel zwischen Möckel und Löser. Letzterer konnte in der 30. Minute mit einem satten Flachschuss den Abstand verkürzen. Bis zur Pause drängten die Schwarz-Gelben weiter auf das nächste Tor, doch das Gehäuse schien wie vernagelt.
Nach der Pause dann der perfekte Start für den Gastgeber: Kurz nach Wiederanpfiff spielte Schrader Löser frei und dieser schob überlegt ins lange Eck. In der Folge rannte der VfB an, scheiterte jedoch an Keeper Wunderlich oder der eigenen Ungenauigkeit. Genau in dieser Phase, als man am Ausgleich schnupperte, erzielte Kucerenko nach einem kollektiven Blackout die Zwei-Tore-Führung für die Fortunen (56.). Dieser Treffer zeigte Wirkung, denn Plauen konnte sich etwas befreien.
Die letzte Viertelstunde hatte es dann in sich, Leßmann bediente mit einer butterweichen Flanke Löser, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Jetzt hieß es alles oder nichts, doch der Ausgleich wollte nicht fallen – Hampf, Sandner, Möckel, Qayyum, Löser vergaben beste Gelegenheiten. In der letzten Aktion der Partie gab es noch einmal Eckball für den VfB. Pansa verließ sein Tor und stürmte mit nach vorn. Doch die Ecke sowie die Nachschüsse konnten von der vielbeinigen Abwehr verteidigt werden und Gashi musste nach einem Befreiungsschlag nur noch ins leere Tor einschieben.
Ein konsternierter Kapitän Leßmann fasste ganz gut zusammen: „Eine wirklich sehr ärgerliche Niederlage, die absolut vermeidbar gewesen wäre. Die Gegentore müssen wir analysieren, das darf in dieser Form einfach nicht passieren. Spielerisch war das eine ansprechende Leistung und auch die Moral hat zu jedem Zeitpunkt gepasst, aber die Chancenverwertung hat uns heute leider das Genick gebrochen. Aber wie sagte Sepp Herberger so schön: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“
Nun hat man eine Woche Zeit, sich auf Concordia Plauen vorzubereiten, um am Wochenende (Samstag, 15 Uhr) den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren.