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20 Jahre beim VfB – Daniel Fröhlich feiert sein Jubiläum
Genau wie früher hat Daniel Fröhlich bis heute seine feste Position: Früher stand er im Tor des VfB Auerbach, heute dahinter. Bei allen Heimspielen der ersten Mannschaft beobachtet er die Spiele von der Hintertortribüne, direkt beim Zugang zu den Kabinen. Und garantiert macht er dies auch, weil er einen Blick auf die Torhüterleistungen wirft. Denn dafür ist „Fröh“ zuständig: Er gehört als Torwarttrainer zum Trainerteam des VfB – und feiert zu Beginn des Jahres 2023 ein Jubiläum. Seit 20 Jahren ist er beim VfB. Im Januar 2003 war er vom VfB Chemnitz ins Vogtland gewechselt.
Die Chemnitzer hatten zu diesem Zeitpunkt in der Oberliga finanzielle Probleme – und so kam der Kontakt über Danilo Kunze, dem damaligen VfB-Torjäger in der Landesliga, zustande. „Wir haben den Wechsel schon im alter Jahr fix gemacht“, erinnert sich Fröhlich. Mit 30 Jahren wollte er es in seinem Karriere-Herbst noch mal wissen. „Das war auch eine Auerbacher Stärke, Spieler in der Spätphase ihrer Karriere zu verpflichten.“ Auch bei Fröhlich gelang es: Gleich im ersten Jahr gelang die Landesliga-Meisterschaft – mit Fröhlich im Tor. „So ein großer Erfolg war natürlich toll“, erinnert sich Fröhlich an die Anfangszeit – und auch daran, dass er zunächst Zweifel hegte, als der Start ins Jahr 2003 in der Landesliga in Auerbach nicht so verlief, wie erwartet – und andererseits sein Ex-Klub in der Oberliga gut in die Rückserie kam. „Da habe ich schon überlegt, ob ich den richtigen Schritt gegangen bin. Aber nur ganz kurz“, sagt er. Denn spätestens mit der Aufstiegsfeier in Markranstädt krönte sich das Team und spielt anschließend in der Oberliga.
Dort bestritt „Fröh“ 130 Spiele im VfB-Trikot, bis er zur Oberliga-Saison 2008/09 ins zweite Glied rückte. Sein langjähriger Konkurrent im Tor, René Berger, rückte zur Nummer eins auf, Fröhlich vertrat ihn. „Wir hatten damals die Regelung, dass der zweite Torhüter im Pokal hält“, erinnert er sich. Und so kam es, dass er sein letztes Pflichtspiel im VfB-Trikot im Pokal bestritt. „Ich hatte das ‚Glück‘ im Pokal erst gegen Dynamo Dresden III, dann gegen Dynamo Dresden II auf dem Kunstrasen des Harbig Stadions zu spielen. Da hätte ich mir schon ein größeres Spiel zum Abschied gewünscht.“ Doch die Pokalauslosung wollte es anders.
Dafür geben 130 Oberliga-Spiele viele Geschichten her. Die Derbys gegen Plauen waren für Fröhlich einerseits weniger erfolgreich („Bis auf ein paar Unentschieden waren wir meistens nicht so erfolgreich.“), andererseits waren für ihn die Duelle gegen seinen Jugendvereine FC Sachsen Leipzig/Chemie Leipzig wichtiger. Wie das 0:0 im Zentralstadion im August 2006 – also in der WM-Arena unmittelbar nach der WM. Die Erinnerungen daran sind bis heute wach: „Damals habe ich ein gutes Spiel gemacht. Wenn ich heute meinem Sohn davon erzähle, dann staunt er schon. Solche Spiele bleiben natürlich länger in Erinnerung als drei Heimspiele gegen Pößneck.“
In der Oberliga hielt sich der VfB mit Fröhlich immer gut. So gut, dass es nach seinem Karriere-Ende in die Regionalliga ging. Zehn Jahre lang spielte der VfB in Liga 4, bis das Team im Sommer 2022 wieder abstieg – mit Fröhlich als Torwart-Trainer. Ein schmerzhafter Abstieg? „Geschmerzt – das wäre vielleicht zu hart. Es war doch eine Entwicklung, die absehbar war, weil die Regionalliga für einen Standort wie Auerbach immer schwieriger wurde. Bitter war, dass die Mannschaft sich unter Wert geschlagen hat.“
Doch ein Ende kann auch ein Anfang sein – wie eben jetzt in der Oberliga: „Die Entwicklung zeigt nach oben. Es geht darum, mit den vielen jungen Spielern in ein ruhiges Fahrwasser zu kommen. Und wer weiß, was rauskommt, wenn wieder etwas zusammenwächst.“ Diese Erfahrung hat Fröhlich beim VfB eben seit 20 Jahren gemacht. „Der VfB ist ein familiärer Verein“, sagt Fröhlich, der vor 20 Jahren nicht geplant hatte, noch im Jahr 2023 im Vogtland zu sein. „Das war nicht absehbar“, sagt er, ist aber glücklich über diese fußballerische, wie private Entscheidung, der er vor 20 Jahren gefällt hatte. „Meine Frau hat mich sozusagen nach Auerbach geheiratet“, sagt er und lacht.
Sportlich sieht er seine Nachfolge geregelt: Mit Stefan Schmidt und Maximilian Schlosser sei der VfB hervorragend aufgestellt. „Auf der Torhüter-Position sind wir von allen Position mit Abstand am stärksten besetzt. Beide haben Regionalliga-Niveau“, sagt der Torhüter-Trainer über seine Schützlinge. „Schloss hat nur das Pech, dass er einen ähnlich starken Torhüter vor sich hat, der über mehr Erfahrung verfügt.“ Die gute Form der Torhüter liegt aber wohl auch am Torhüter-Trainer. „Fachlich und menschlich passt es einfach“, lobt VfB-Coach Sven Köhler seinen Coach.