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Doppelte Unterstützung für den VfB: Vater Sören Voigt hilft neben dem Platz, Sohn Yannic auf dem Feld
Hin und her – und dann wieder zurück. Die letzten Tage waren für den VfB Auerbach alles andere als einfach: Von einer genehmigten Zuschauerzahl von 1650 kam der Absturz auf 100, keinen Tag später dann aber doch die erlösende Nachricht: 500 Zuschauer sind am Samstag beim Spiel gegen Germania Halberstadt erlaubt. Was von außen wie eine Achterbahnfahrt aussieht, hat aber seinen Grund: Denn in diesen schweren Zeiten mit der Coronavirus-Pandemie die Übersicht zu behalten, ist schwer. Daher freut sich der VfB Auerbach darüber, ein Team mit Mitstreitern zu haben, die selbst in solchen Fällen einen kühlen Kopf bewahren. Einer ist Sören Voigt, Mitglied des VfB-Verwaltungsrats und Landtagsabgeordneter. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei ihm“, sagt Manager Volkhardt Kramer über das Engagement des CDU-Politikers. „Ohne ihn hätten wir nicht den entscheidenden Satz in der Corona-Schutzverordnung gefunden. Es ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass unsere Anliegen in der Politik Gehör finden.“
Denn Voigt hatte am Mittwoch auch die Nachricht über die Begrenzung auf 100 Besucher vernommen. Aus seiner Tätigkeit als Verwaltungsrat weiß er auch, wie bedrohlich diese Beinahe-Geisterspiele für einen kleinen Verein wie dem VfB wären, der einen Großteil des Etats aus Zuschauereinnahmen generiert. Und Voigt erinnerte sich: In der vom Kabinett beschlossenen Verordnung sollte eigentlich definiert sein, dass Sportveranstaltungen mit einem genehmigten Hygienekonzept auch eine höhere Zuschauerzahl gestattet sei. „Ich habe sehr dafür geworben, dass auch der Vogtlandkreis von dieser Regelung Gebrauch macht“, sagt Voigt. Und tatsächlich: Als dann am Donnerstag bekannt wurde, dass diese Option besteht, reichte der VfB ein Hygienekonzept ein – und erhielt vom Gesundheitsamt grünes Licht. „In guter und konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten haben wir eine Lösung gefunden, die dem Infektionsschutz genügt und die Möglichkeit für Sportveranstaltungen mit Besuchern gibt“, sagt der CDU-Abgeordnete. „Hoffen wir, dass das Konzept auch für die nächsten Heimspiele greift, wenn sich die Infektionslage nicht dramatisch verschärft.“
Denn ohnehin ist die Arena zur Vogtlandweide eher kein typisches Areal, bei dem es zu einer Vielzahl von Kontakten von Besuchern kommen – wenn eben alle dem strengen Hygienekonzept folgen. Der VfB Auerbach gewährleistet mit seinen Vorschriften die Abstände zwischen den Fans. Sören Voigt sagt deshalb auch noch einmal in Richtung Fans: „Ich würde alle darum bitten, die Hygienevorschriften zu befolgen und im Interesse des Vereins dabei zu helfen, dass weiter Fußballspiele ausgetragen werden können. Jeder kann im privaten Umfeld dazu beitragen, dass sich das Infektionsgeschehen verringert.“
Und Fußballspiele wollen schließlich alle live im Stadion sehen. Ein erneuter Lockdown und Sport-Stopp ist für Vereine wie dem VfB existenzbedrohlich. Und auch Sören Voigt fiebert in dieser Saison nochmals stärker mit dem VfB mit, denn sein Sohn Yannic spielt bislang eine hervorragende Regionalliga-Saison. Und das mit erst 17 Jahren! „Wir wissen natürlich, was er kann“, sagt der stolze Vater. „Trotzdem hat es mich überrascht, dass er diesen Sprung so gut hinbekommen hat.“ Mittlerweile ist Yannic Voigt Stammspieler, ja ein Leistungsträger. „ Dass ihn die Mannschaft so gut aufgenommen hat und so gut einbindet, ist hervorragend“, sagt Sören Voigt. Da es in Deutschland nicht so viele 17-jährige Regionalliga-Stammspieler gibt, ist der Wirbel um Yannic Voigt zuletzt groß gewesen. Seine Familie hält ihm dabei den Rücken frei – und vertraut auch auf die Fähigkeiten von Trainer Sven Köhler. Sören Voigt: „Sven Köhler ist ein großer Pluspunkt. Er ist ein erfahrener Trainer und väterlicher Freund für die Spieler wie Yannic.“ Einer, der auch mal Kritik äußert. Aber eben sachlich korrekt. Und so schätzt er sachlich die sportlichen Fähigkeiten seines Youngsters ein, während Vater Sören seinen Sohn vom Wirbel des modernen Fußballgeschäfts abschirmt. „Er weiß, dass es für ihn eine große Chance ist. Nun muss er fokussiert bleiben und dem VfB helfen, die Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.“
Und somit sorgen Vater und Sohn für eine Auerbacher Erfolgsgeschichte: Der findet den Weg, dass mehr Besucher ins Stadion dürfen. Viele Zuschauer, die dann die fußballerische Unbekümmertheit des Sohns genießen können. Wie passend für einen familiär geführten Verein wie dem VfB Auerbach!