VfB Auerbach – Optik Rathenow 2:3 (0:1)
Als Ingo Kahlisch bei der Pressekonferenz nach dem Regionalliga-Spiel das Wort ergriff, sagte er einen wichtigen Satz: „Wenn es bei uns nicht läuft, dann fliegt nicht der Trainer, sondern wir setzen uns zusammen und diskutieren, was wir besser machen können.“ Seine Aussage hatte er zwar auf Optik Rathenow gemünzt. Doch er trifft auch auf den VfB zu: Auch wenn es mal nicht so läuft, wenn mal Rückschläge unterlaufen, verliert keiner die Nerven. Es wird weitergearbeitet. Und so wird es auch beim VfB Auerbach nach der 2:3-Heimniederlage laufen.
Sicher, die Niederlage gegen das Schlusslicht der Regionalliga ist bitter. Extrem bitter – zumal der VfB ein bereits verloren geglaubtes Spiel zumindest noch in einen Punktgewinn gedreht hatte. „Es war heute unsere Dummheit, dass wir nicht den einen Punkt mitgenommen haben“, sagte auch VfB-Coach Sven Köhler sehr deutlich. Ihm wäre das 2:2, das der VfB nach 86 Minuten auf der Anzeigetafel hatte, an diesem Abend genug gewesen.
Er hatte recht damit, denn ein Zähler hätte nicht nur Rathenow in der Tabelle auf Distanz gehalten, sondern auch die Partie mit einem positiven Gefühl fürs Auerbacher beendet. Denn ein Punkt war zu diesem Zeitpunkt der optimale Ausgang eines Spiels, das der VfB nach dem 0:2-Rückstand bereits gefühlt verloren hatte und zudem auch über weite Strecken alles andere als überzeugend bestritt. Auerbach fehlten viel: der Esprit, die spielerischen Mittel. Zu oft operierte der VfB mit hohen, langen Bällen, zu wenige Ideen kamen aus dem Mittelfeld. Aber fehlten auch die Auerbacher Tugenden? „Den Kampf kann ich der Mannschaft nicht absprechen“, sagte Sven Köhler.
Er stellte sich damit der Kritik, das Team habe zu wenig Einsatz gezeigt. Das Engagement war der Mannschaft auch gar nicht abzusprechen. „Keiner hat die Fehler absichtlich gemacht“, sagte Sebastian Schmidt. „Wir haben doch nicht mit Absicht verloren.“ Allerdings waren die Fehler vor allem eins: zu unnötig und zu einfach. Sowohl beim 0:1, als auch beim 0:2 lief der VfB in einen Konter und verlor jegliche Übersicht in der Verteidigung. Dass es nicht schon vor der Pause 0:2 stand, war fast schon schmeichelhaft. Doch nach der Pause bemühten sich die Auerbacher.
An diesem Abend lief aber rein gar nichts zugunsten des VfB: Das hatte zuvor schon mit der vergebenen Großchance von Thomas Stock (2.) begonnen, setzte sich mit dem zweiten Gegentreffer in der VfB-Drangphase fort und endete schließlich im 2:3 nach dem 2:2-Ausgleich. „Das war zu billig“, ärgerte sich Sven Köhler über die Art und Weise des 2:3-Gegentores. Aus einem Einwurf heraus verlor der VfB die Übersicht.
Allerdings darf im Moment der Niederlage eins nicht vergessen werden: Es hilft wohl nichts, nun wutentbrannt alles auf den Kopf zu stellen. Insofern sind die Wort von Ingo Kahlisch in der Pressekonferenz vielleicht auch für den VfB ganz hilfreich. Und vielleicht zahlt sich die Ruhe dann auch aus. Zum Beispiel beim Auswärtsspiel in Nordhausen am nächsten Sonntag, 13.30 Uhr.
Statistik
Tore 0:1 Kapan (28.), 0:2 Top (57.), 1:2 Stock (62.), 2:2 Zimmermann (86.), 2:3 Adewumi (87.).
VfB Auerbach St. Schmidt – Heger, Müller, Lietz, Seb. Schmidt – Tarczal, Herold (61. Ctvrtnicek/V) – Stock, Schlosser, Kadric – Zimmermann.
FSV Optik Rathenow: Zwick – R. Techie-Menson, Turan, Langner, Wilcke – Hellwig, Leroy (78. Ortiz) – Adewumi, Kapan, Top (86. Weber) – Aydogdu/V (90.+1 Bilbija).
Schiedsrichter: Schipke (Halle).
Zuschauer: 450.