VfB hält Aue auf Trab

VfB Auerbach – FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)

So schnell verändern sich Stimmungen im Fußball: Der VfB Auerbach stand vor vier Wochen noch wie ein bedröppelter Pudel da. Regionalliga: kein Erfolg. Testspiel gegen den FSV Zwickau: 1:5 verloren. Unglaublich, aber das Stimmungstief im Vogtland liegt erst einen Monat zurück. Ganz anders die Stimmung nach dem nächsten Testspiel gegen einen höherklassigen Gegner. Das Spiel ging zwar wieder verloren, doch kann sich ein 0:1 gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue durchaus sehen lassen. “Das Ergebnis ist völlig okay”, sagt VfB-Coach Sven Köhler – allerdings vor allem dazu, ob es gerechtfertigt war.

Es war durchaus eine verdiente 0:1-Niederlage. Allerdings eben gegen einen Zweitligisten, den der VfB lange Zeit auf Trab hielt. Im ersten Abschnitt war Auerbach natürlich mehr in der Defensive, setzte aber auch ein paar eigene Akzente. Was sich bemerkbar machte, war das Fehlen von Marc-Philipp Zimmermann im Sturm. Er war berufsbedingt nicht da. “Toni Sieber hat aber sein Zeug gut gemacht”, sagt Köhler. Allerdings verfügt der junge Angreifer noch nicht über die Erfahrung des Torjägers. Woher auch. Der VfB vertraut auch künftig auf die Fertigkeiten des Instinktfußballers, der im Sommer erst kurzfristig in den Regionalliga-Kader gerutscht ist.

Gegen Aue fehlte dem VfB zwar nach vorn die Durchschlagskraft, dafür sah es über weite Strecken in der Defensive – angesichts des Klassenunterschieds – ganz ordentlich aus. “Aue hatte aber einige gute Chancen”, sagt Köhler. “Aber selbst die hätten wir mit mehr Cleverness noch verteidigen können.” So musste sich VfB-Keeper Maximilian Schlosser einige Male auszeichnen. Er tat das erfolgreich, was ihn durchaus ein Lachen ins Gesicht zauberte. “Es waren schon ein paar gute Aktionen dabei”, gesteht er. Gute Aktionen gegen seinen Ex-Verein. Das fühlt sich umso besser an.

Keine Chance hatte er beim Gegentreffer Mitte der zweiten Halbzeit. Einen Angriff über den rechten Flügel vollegende Zulechner zum Auer Siegtor. Ein Tor, das auch vermeidbar gewesen wäre. Hätte der VfB auch noch das geschafft, es wäre ein perfekter Tag gewesen. Doch so blieb ein minimaler bitterer Beigeschmack. Kraft bringt das Spiel für das schwere Heimspiel gegen Optik Rathenow am Samstag, 13.30 Uhr, trotzdem. “Wir gehen das Spiel mit aller Ernsthaftigkeit an”, kündigt der VfB-Coach an. Schließlich weiß man in Auerbach nur zu gut, wie eng Enttäuschung und Euphorie zusammenliegen.

Statistik

Tor: 0:1 Zulechner (70.)

Auerbach: Max. Schlosser – Baude, Jeck, Kadric, Morosow, T. Sieber, Löser, M. Sieber, Stock, Marc. Schlosser, Horschig. – Eingewechselt: Sauer, Herold, Müller, Schuster.

Aue: Jendrusch, Ciftc, Breitkreuz, Samson, Kempe, Sessa, Wydra, Kupusovic, Daferner, Kusic, Testroet. – Eingewechselt: Haas, Keßler, Kalig, Rizzuto, Majetschak, Baumgart, Kapouranis, Hauk, Zulechner.

Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer)

Zuschauer: 1050.