Der VfB Auerbach hat den nächsten Coup gelandet, um das ohnehin schon schmucke VfB-Stadion noch schöner zu gestalten: Bereits vor einigen Wochen hat der Verein eine Videoleinwand von einer Leasinggesellschaft erworben. „Wir haben uns schon länger nach einer LED-Leinwand umgeschaut“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer. Natürlich keine neue, sondern eine gebrauchte. Von verschiedenen Leasinggesellschaften bekam der Verein Angebote. Bislang passte nie eins. Doch jetzt: „Wir haben eine drei Jahre alte Leinwand angeboten bekommen“, sagt Kramer. „Die Offerte hat gepasst, weil sie technisch noch ein paar Jahre auf dem aktuellen Stand sein wird.“
Das Kuriose daran: Es ist die Videoleinwand aus dem Chemnitzer Stadion. Das erfuhr der VfB vom Leasingunternehmen, das die Leinwand an den VfB verkaufte. „Es ging uns nie darum, unserem Nachbarn zu schaden“, betont Kramer. Woher die Leinwand stammt, sei dem Verein zunächst einmal egal gewesen. Wiesbaden, Lüneburg oder eben Chemnitz. Allerdings war auch Kramer bewusst, dass der Kauf der Leinwand durchaus falsch aufgefasst werden könnte. „Daher haben wir uns beim Leasingunternehmen erkundigt.” Der insolvente Chemnitzer FC habe die Leinwand vom Unternehmen auch zum Kauf angeboten bekommen, lehnte die Offerte aber ab. „Wir haben uns das Schreiben mit der Ablehnung durch Insolvenzverwalter Siemon zeigen lassen“, sagt Kramer. Ein halbes Jahr lang habe der CFC dann die Leinwand gemietet. Nun ist sie im Besitz des VfB Auerbach – und sie kommt auch definitiv ins Vogtland.
Doch wann auch wirklich im Vogtland? Klar ist: Der VfB ist bereits Eigentümer der Leinwand. „Wir haben dem Chemnitzer FC aber ausgerichtet, dass sie die Leinwand für die restlichen Spiele für denselben Betrag mieten können, den sie auch an die Leasinggesellschaft gezahlt haben“, bietet Kramer an. „Sollte etwas anderes gewünscht sein, können wir die Leinwand natürlich auch schon vor dem Sommer abbauen. Ich gehe davon aus, dass der Chemnitzer FC sich in den nächsten Tagen bei uns meldet.“
Auch habe der VfB die LED-Wand bereits vor dem direkten Duell gegen den CFC vor eineinhalb Wochen gekauft, es aber bislang noch nicht öffentlich kommuniziert. Denn ganz klar: „Ich betone nochmals: Wir wollen keine Probleme mit dem Chemnitzer FC. Es geht uns um die Weiterentwicklung unseres Stadions. Deshalb haben wir auch vor dem Spiel nichts öffentlich kommuniziert. Andernfalls hätte man uns den Vorwurf machen können, wir hätten damit das Sportliche gestört.“ Nun ist das Spiel gespielt, der VfB verlor die Partie. Chemnitz ist auf dem Weg in die 3. Liga, wo sie vermutlich eine neue Leinwand im Stadion hängen haben werden.
Die aktuelle Leinwand aus dem Chemnitzer Stadion wird dann im VfB-Stadion stehen. Standort wird der Bereich am Eingang Ziegeleiweg. „Das Stadion hat mit der neuen Tribüne eine Steigerung erfahren. Mit einer spektakulär großen Videoleinwand bekommt es jetzt noch eine Zusatzwertsteigerung“, sagt Kramer. Daher hätten die Förderer auch diese Investition unterstützt. „Das Geld war von vornherein als Investment ins Stadion geplant. Es war also keine Alternative, das Geld in ein teures Trainingslager oder neue Spieler zu investieren. Es war für eine Videoleinwand zweckgebunden“, so der VfB-Manager weiter. Denn die Leinwand soll nicht nur dem Fußball dienen: Neben Fußball soll es im VfB-Stadion mit der Leinwand auch Sommernachtskino, Public Viewing oder Konzerte geben. „Das VfB-Stadion wird eine erhebliche Wertsteigerung erhalten.“ Zudem könne der Verein die Heimspiele auch zusätzlich vermarkten.