VSG Altglienicke – VfB Auerbach 1:1 (0:0)
“Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir uns die Aufregung gespart.“ Diesen Satz sagte Auerbachs Trainer Sven Köhler beiläufig bei der Pressekonferenz nach dem Regionalliga-Spiel des VfB Auerbach bei der VSG Altglienicke. Das Spiel endete 1:1 – wie schon die zwei vorherigen Spiele zwischen beiden Teams. Und auch der Spielverlauf glich sich: Die Heimelf ging jeweils in Führung, der Gast glich aus. Und daher hätte sich der VfB auch die Aufregung des Mittwochabends sparen können – so der nicht ganz ernst gemeinte Satz des Auerbacher Coaches.
Die Auerbacher hätten sich eine mühevolle fünfstündige Busfahrt mit allerlei Schikanen vom Vogtland in die Bundeshauptstadt sparen können. Sie wären wohl einige Nerven reicher geblieben. Aber sei‘s drum. Der VfB kam spät in Berlin an, nahm dann im Hitzekessel Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark den Kampf an. „Wir hatten Auerbach in Erfurt beobachtet“, erklärte Altglienickes Coach Andreas Zimmermann. „Da haben sie bärenstark gespielt.“ Diesen Bären wollte die VSG mit einer etwas defensiveren Ausrichtung erlegen. „Altglienicke hat uns etwas kommen lassen“, sagte Köhler. Tatsächlich bekam der VfB einiges an Raum, konnte diesen aber nicht ausreichend genug nutzen. Im Spiel nach vorn fehlte es an Präzision. An Kampfeswillen und Engagement hingegen nicht. Und zunächst auch nicht an defensiver Stabilität. So ging der VSG-Plan vorerst nicht auf. Auerbach kam immer besser ins Spiel – und dann auch zu Chancen. Geburtstagskind Marcel Schlosser (7.) und Thomas Stock (17.) hätten genauer Maß nehmen müssen, dann wäre die VfB-Führung vor der Pause gefallen. Allerdings: Eine Unaufmerksamkeit hätte beinahe alles Erarbeitete gekostet: Bei einem langen Ball von Pepic – Köhler hatte ausdrücklich davor gewarnt – stand Sebastian Schmidt zu weit von Ede entfernt. Er unterschätzte den Ball – und Ede war auf und davon. Sein Heber ging nur Zentimeter nebens Tor (18.). Durchschnaufen. Bis zur Pause passierte dann auch nicht mehr viel: Beide neutralisierten sich weitgehend. Daher war das 0:0 zur Pause auch gerecht.
Nach dem Seitenwechsel wurde die bis dahin durchschnittliche Partie besser. Sie legte an Fahrt zu – was vor allem daran lag, dass die Konzentration auf beiden Seiten, womöglich aufgrund der deutlich über 30 Grad, litt. Auerbachs Marcel Schlosser hatte die Chance des Spiels auf dem Fuß, brachte den Ball aber nicht richtig aufs Tor. Aus acht Metern macht er solche Dinger normalerweise. Und dann nahm die Partie den gewohnten Verlauf – wie schon in den beiden Aufeinandertreffen zuvor. Auerbach pennte bei einem Gegenstoß der Berliner. Auf der rechten Abwehrseite war der Zweikampf und damit der Ball schon so gut wie gewonnen. Doch Altglienicke nutzte die VfB-Passivität zu einem Seitenwechsel. Pütt nahm es mit Sebastian Schmidt auf, vernaschte ihn und auch Keeper Stefan Schmidt aus Kurzdistanz. Beide sahen nicht 100-prozentig glücklich dabei aus. „Ich dachte, danach geht es leichter für uns“, sagte Zimmermann. Doch er sah sich von der Macht der Serie getäuscht. Wieder kam der Gast zurück: Marcel Schlosser flankte in Richtung Fünf-Meter-Raum, dort stand Vaclav Heger, hielt den Fuß hin und traf zum 1:1. Verdient! „Ich bin ehrlich: Ich bin froh, dass wir nach dem Rückstand noch den Ausgleich erzielt haben“, sagte Sven Köhler. „In der Summe war das Unentschieden gerecht.“ Damit hatte er recht. Wohlwissend, dass Partien zwischen dem VfB Auerbach und der VSG Altglienicke stets 1:1 enden.
Die nächste Chance auf einen dreifachen Punktgewinn hat der VfB am Samstag, 13.30 Uhr. Dann empfängt Auerbach im VfB-Stadion den VfB Germania Halberstadt. „Es wird ein eckliges Spiel“, blickt Köhler bereits voraus. Eine Partie unter anderen Vorzeichen. „Dreimal waren wir Außenseiter. Gegen Halberstadt treffen wir auf ein Team auf Augenhöhe.“ Dann ist sein Team umso mehr gefragt.
Statistik
Tore: 1:0 Pütt (60.), 1:1 Heger (71.).
Altglienicke: Twardzik – Pütt, Brehmer, Steinhauer, Kahlert – Preiß (84. Förster), Donner, Ede (79. Uzan), Skoda, Pepic – Quiring (74. Müller).
Auerbach: St. Schmidt – Heger, Sieber/V, Lietz, Seb. Schmidt/V – Ph. Müller, Mattern (67. Miertschink) – Kunert (67. Wild), Kadric, Schlosser – Stock (89. Mielke).
Schiedsrichter: Burghardt (Premnitz).
Zuschauer: 112.