VfB will seine Chance wahren

Amer Kadric ist keiner, der den Kopf schnell in den Sand steckt. Der Auerbacher Mittelfeldspieler ist innerhalb des Teams bekannt dafür, dass er stets gute Laune verbreitet. Er denkt positiv. Genau das benötigt der VfB Auerbach auch im Moment. Denn die Vogtländer stecken tief im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga – und jetzt kommt mit dem Chemnitzer FC auch noch der Tabellenführer ins VfB-Stadion. Anstoß des Derbys ist am Mittwoch um 19 Uhr.

Es ist daher auch nicht überraschend, dass ausgerechnet Kadric das Wort übernimmt. Chemnitz? „Über den CFC muss ich nicht viel sagen“, sagt der 24-Jährige. „Jeder weiß, wie stark sie sind.“ Aber – er bleibt bei seinem Optimismus. „Wir haben in dieser Saison bereits gezeigt, dass wir es können. Warum nicht am Mittwoch?“ Zum Beispiel in Hinspiel hatte der VfB eine starke Leistung gezeigt – und hatte den Favoriten im eigenen Stadion am Rande eines Unentschiedens. „Mit ein bisschen Glück bekommen wir diesmal auch die Belohnung“, sagt Kadric.

Dabei treffen zwei kriselnde Klubs aufeinander: Während es bei Auerbach sportlich zuletzt nicht unbedingt gut lief – drei Niederlagen in Serie trübten die vielversprechenden Start ins Kalenderjahr –, sind die Himmelblauen eher neben dem Platz negativ in den Schlagzeilen. Dass aber auch der CFC nicht unschlagbar ist, bewiesen zuletzt Lok Leipzig (4:2-Sieg) und die VSG Altglienicke (4:4). Warum nun nicht Auerbach? „Wir gehen wieder mit Leidenschaft und Herz ins Spiel, wollen alles geben und versuchen, die Punkte bei zu lassen“, erklärt Kadric.

Allerdings stellt sich schon die Frage, ob die Rückschläge der letzten Wochen Wunden hinterlassen haben. Zum Beispiel die unglückliche 0:3-Niederlage in Nordhausen am Sonntag. Kadric sieht es anders: „Wir müssen kämpferisch ins nächste Spiel gehen und vergessen, was am Wochenende passiert ist. Egal, wie die Niederlage zustandekam – ob durch unsere Fehler oder den Schiedsrichter.“ In Nordhausen waren es wohl eher zwei strittige Schiedsrichterentscheidungen, die zum 0:2-Rückstand und damit der Niederlage führten. Das sollte sich gegen Chemnitz nicht wiederholen, andernfalls wird es für den VfB trotz allem Optimismus erneut schwer. Zudem sollte der VfB sich weniger individuelle Fehler leisten. Kadric kennt das Problem. Aber: „Natürlich passieren immer mal wieder Fehler und du verlierst drei Mal in Folge, aber du darfst deshalb nicht aufgeben. Wir merken auch im Training, dass jeder will. Jeder gibt sein Maximum und die Mannschaft hat Mentalität.“ Ob allein das genug gegen den voraussichtlichen Regionalliga-Meister ist, wird sich am Mittwochabend zeigen. Zumindest wird sich personell nicht viel ändern.

 

Auch neben dem Platz ändert sich etwas beim VfB: Gegen Chemnitz ist erstmals die Gäste-Tribüne auf der Gegengeraden offen. Das Spiel gibt es im Livestream beim MDR.