Es war ein Kampf gegen Windmühlen: Als seit Mittwochvormittag die Auerbacher Ehrenamtlichen und Platzmeister Ulf Wagner sich darum bemühten, den Kunstrasen des Sportplatzes an der Diesterweg-Schule vom Schnee zu befreien, kämpften sie sich durch Schneemassen. Am späten Nachmittag gaben sie auf. Der Schneefall hörte nicht auf. Es wehte, stürmte, schneite. Ein aussichtsloses Unterfangen. Gerade vom Schnee befreite Stellen waren schnell wieder zugeweht. „Es ist beim besten Willen nicht hinzubekommen, den kompletten Platz zu räumen“, sagte VfB-Manager Volkhardt Kramer. Auch er hatte selten zuvor so viele Schneemengen in Auerbach gesehen.
Das VfB-Stadion hatte der Regionalligist schon zuvor „aufgegeben“: Zu viel Schnee auf dem Platz. Ein Räume scheint im Moment völlig unnötig. Da aber trotzdem das Testspiel gegen den Drittligisten FSV Zwickau am Samstag stattfinden sollte, wurde der Kunstrasen an der Diesterweg-Schule als Spielort anvisiert. Bis auch da die Schneemassen zu viel wurden. „Wir haben gefräst, aber es gibt keine Chance, den Platz komplett freizubekommen“, sagt Kramer. Daher meldete der VfB an den FSV: Das Spiel kann nicht in Auerbach stattfinden. Am Donnerstag hissten aber auch die Zwickauer die weiße Flagge. Auch das Westsachsenstadion ist zu stark vom Schneefall betroffen. Beide Vereine versuchen nun, in den nächsten Tagen eine Ausweichtermin zu finden.
In der Zwischenzeit weilt das VfB-Team im Trainingslager. Dieses Jahr bezieht die Mannschaft von Donnerstag bis Sonntag in Schöneck das Lager. Schöneck – noch höher, noch verschneiter. „Wir haben den Termin extra so früh gelegt, damit die Mannschaft auch auf Ski ausweichen kann“, sagt Kramer. Also holen sich die Spieler die Grundlagenausdauer nicht mit Laufeinheiten, sondern in der Loipe. Oder im Schwimmbad. „Wir haben immerhin bessere Wassertemperaturen als Erfurt und Chemnitz“, sagt Kramer. Denn die beiden – zuletzt durch eine Insolvenz gegangenen Spitzenteams der Regionalliga – fahren ins Trainingslager in den Süden. Der VfB Auerbach kann sich trotz wirtschaftlich solider Lage diesen Luxus in diesem Winter nicht leisten. Dafür bleiben die Vogtländer im Vogtland. „Wir bedanken uns jetzt schon einmal bei allen Partnern, die uns dies ermöglichen“, sagt Kramer. So erhält der VfB Unterstützung durch den Ifa-Ferienpark, wo die Mannschaft übernachtet, durch Intersport Schulze, die der Mannschaft die Skier zur Verfügung stellen, und dem Skiclub Schöneck, der das Regionalliga-Team in die Hütte am Samstagabend eingeladen hat. „Es ist einfach nur toll, wie nett und freundlich wir in Schöneck behandelt werden. Großes Lob an alle“, sagt Kramer.
Aber nicht nur das Teambuilding steht an, sondern natürlich auch das Sportliche: Trainer Sven Köhler muss angesichts des Wintereinbruchs improvisieren. Die Grundlagen sollen aber trotzdem an den vier Tagen gelegt werden.