Volkhardt Kramer: „Wir haben Vertrauen in den Kader“

Der VfB Auerbach tritt am Sonntag, 14 Uhr, bei der SG Weixdorf an. Beim Landesklasse-Vertreter wollen die Vogtländer in die nächste Runde einziehen. Vor dem Spiel haben wir mit VfB-Manager Volkhardt Kramer über das Ende der Transferperiode, die Kaderplanung und den Pokalwettbewerb gesprochen.

Volkhardt, das Transferfenster ist geschlossen. Beim VfB bleibt es beim aktuellen Kader. Es gab keinen Last-Minute-Transfer. Bleiben nur noch vertragslose Spieler oder eher keine weiteren Neuzugänge?

Der Kreis der vertragslosen Spieler steht uns noch zur Verfügung – es ist aber abhängig davon, was bei uns im aktuellen Team passiert. Wir haben einige angeschlagene Spieler, hoffen aber, dass nichts Dramatisches darunter ist. Sollte sich jemand langfristig verletzen, müssten wir natürlich handeln. Und natürlich schauen wir auch immer in die Liste der Spieler, die keinen Vertrag haben. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass wir uns darüber informieren, ob es Spieler aus der Region gibt, die es woandershin verschlagen hat und die nun keinen Vertrag mehr erhalten haben und nun über eine Rückkehr nachdenken. Es muss aber alles passen. Aber gezielt und geplant schauen wir uns nicht nach einem Spieler um. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen, die angeblich letzte Perle in der Kette noch zu verpflichten. Es könnte zwar einen Zufallstreffer geben, aber sind gut beraten, unseren Kader zusammenzuhalten.

Inwiefern spielt das Saison-Budget bei den Überlegungen eine Rolle?

Wir haben unseren Etat und damit unseren Rahmen gesteckt. Um Spieler zu holen, braucht man Geld in der Kasse. Bei uns ist es nicht so, dass wir den Finanzchef oder Investor fragen, ob wir noch ein bisschen Kohle bekommen. Bei uns ist es anders – und es fällt uns schwer genug, einen Regionalliga-Etat aufzubauen. Deshalb müssen wir immer um die Ecke gucken – und auch Vertrauen in das aktuelle Team haben.

Aber der Kader zum Training sinkt aufgrund der vielen Verletzungen doch?

Deshalb müssen wir auch rings um die Regionalliga-Mannschaft herum schauen, wie wir die Aufgaben verteilen können. So trainieren A-Jugendliche und zweiten Mannschaft mit dem Regionalliga-Team mit, damit die Trainingsgruppe groß genug bleibt.

Das bedeutet: Wenn es neue Spieler zum VfB wechseln, dann wohl eher im Winter?

Tendenziell ist das so. Wir schauen, wie wir nun mit dem aktuellen Kader vorankommen. Der Trainer und ich haben Vertrauen in den Kader. Wir haben ordentliche Fußballspieler, die uns gut in der Regionalliga vertreten können. Sollte ein Ausfall allerdings Eckpfeiler im Kader treffen, dann wird es schon schwieriger – auch das wissen wir. Es darf uns nicht heftig verletzungsmäßig erwischen.

Andererseits zeigt das Team in dieser Saison auch: Die jungen Spieler übernehmen schon viel Verantwortung und schlagen ein!

Man hat es bei Yannic Voigt gesehen – und wenn ich so Moritz Seidel mir im Training anschaue, dann merke ich: Er kommt jede Woche einen Schritt voran. In der Schaltstation im zentralen Mittelfeld, wo er sich verortet, kommt man natürlich mit 17 Jahren nicht mit einem Mal in die Startformation und gibst Kommandos. Wir müssen also Geduld haben. Auch Niklas Kubitz ist ohne Männerspielpraxis zu uns gekommen – und wir haben ihn reingeworfen. Ich war anfangs skeptisch, aber das hat sich alles zerschlagen. Er kriegt Regionalliga hin. Auch im zentralen Mittelfeld haben wir mit Paul Horschig, Maximilian Schmidt oder Hendrik Wurr junge Spieler. Im Moment sollen es die Jungen richten.

Gerade im zentralen Mittelfeld fehlt aber oft noch die Ruhe. Ein erfahrener Mann wäre dort nicht schlecht – so wie damals Daniel Tarczal, oder?

Als er zu uns kam und in Topform war, hat er uns sofort weitergeholfen. Am Ende war er aber auch traurig und enttäuscht über seine eigene Leistung, weil ihm der entscheidende halbe Schritt gefehlt hat. Er war nicht mehr der Mann, der ordnen konnte. Es nicht so leicht, jemanden zu holen, der diese Fähigkeiten besitzt – und sofort weiterhelfen kann.

Aber Spieler aus dem Nachbarland waren keine Option?

Spieler aus Tschechien waren viele auf dem Markt, allerdings waren wir angehalten, uns zurückzuhalten. Im Moment sehen wir ein Verschärfung der Regeln von Pendlern – wozu auch Spieler zählen. Das könnte sich auch schnell noch weiter verschärfen und wir hätten dann gar nichts gewonnen. Das war uns zu riskant.

Am Sonntag bei der SG Weixdorf dürfte es auch trotz der zahlreichen Ausfälle reichen, oder?

Philipp Müller, Thomas Stock, Alexander Morosow und Marcel Schlosser sind verletzt – trotzdem startet die Mannschaft mit elf Regionalliga-Spieler und muss sehen, dass sie diese Pokalhürde überwindet. Aber: Bei einem Landesklasse-Gegner muss man erst einmal gewinnen. Weixdorf wird ehrgeizig auftreten und alles reinwerfen. Alles dreht sich in diesem netten, gut organisierten, großen Verein um dieses Spiel. Es ist aber selbstredend, dass wir das Spiel ernst nehmen.

Und der Pokal ist sicherlich auch ein Wettbewerb, in dem der VfB finanziell etwas hinzugewinnen kann?

Natürlich! Wir brauchen immer mal große Spiele – als Heimspiele. Doch dafür müssen wir wohl noch ein Stück warten. Jetzt müssen wir erst einmal den ersten Schritt machen.