ZFC Meuselwitz – VfB Auerbach 2:4 (0:1)
Puh! Und nochmals Puuuh! Die Spieler, Verantwortlichen und Fans mussten nach dem Spiel des VfB Auerbach beim ZFC Meuselwitz erst einmal so richtig durchatmen – aus zwei Gründen. Einerseits endete mit dem 4:2-Erfolg auf der Glaserkuppe endlich die Durststrecke nach drei Liga-Spielen ohne Sieg, andererseits wäre die Enttäuschung riesengroß gewesen, hätte der VfB am Ende einer rassigen Regionalliga-Begegnung mit leeren Händen dagestanden.
Denn das Spiel hatte es so richtig in sich – und der VfB stand zweimal am Rande einer Niederlage, fing sich dann aber und holte verdient die drei wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Ich bin einfach nur glücklich“, sagte VfB-Coach Sven Köhler nach dem Spiel. Ihm war während der Pressekonferenz anzumerken, welche Last er in den letzten Tagen tragen musste, nachdem das Team auf den vorletzten Platz zurückgefallen war. Und zudem geht auch so ein Spiel wie in Meuselwitz nicht spurlos an einem so erfahrenen Coach vorbei. Vor allem die zweite Halbzeit hatte es in sich. Aber dazu später mehr.
Der VfB machte zunächst ein VfB-untypisches Spiel: Die Auerbacher kamen nicht gut ins Spiel, hatten auch nicht die erste klare Torchance. Diese Rolle übernahm der ZFC vom VfB – letztlich mit allen Konsequenzen. Denn nachdem der VfB zwar gut spielte, seine Torchancen aber nicht nutzte, verloren die Köhler-Schützlinge zuletzt stets die Partien. Diesmal machten sie es andersherum. „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen“, sagte Köhler. „Und hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind.“ Der ZFC hatte durchaus die Chancen dafür. Der VfB aber das Glück – und diesmal auch die Kaltschnäuzigkeit. “Auerbach war sehr effektiv“, bewertete dann auch ZFC-Coach Heiko Weber. Effektivität in Reinform war die erste Halbzeit: Der VfB hatte eine dicke Torchance und führte mit 1:0. Thomas Stock köpfte einen Eckball von Marcel Schlosser in die Maschen. Ein Treffer, der Auerbacher aber in der Folgezeit Sicherheit verlieh.
Und diese benötigten die Vogtländer auch. Denn Meuselwitz kam wieder druckvoll aus der Kabine. Druckvoll, aber ohne Zielstrebigkeit vor dem Tor – gegen eine VfB-Defensive, die zunächst noch ihre Sicherheit bewahrte. Und sie hätte dies auch fortsetzen sollen, als Marcel Schlosser gegen den Meuselwitzer Schlussmann überlegt ins Netz schlenzte – und damit das 2:0 markierte. „Wir hätten damit noch mehr Sicherheit gewinnen müssen“, sagte Köhler. Müssen! Doch die Realität war eine andere: Erst traf Meuselwitz nach einem Eckball zum 1:2, dann hatte Marcel Schlosser das 3:1 auf dem Fuß, traf aber nur fulminant die Latte – und plötzlich stand es 2:2. Denn auf der Gegenseite passte die VfB-Defensive nicht auf – und ließ Dartsch ziehen. Das Spiel stand auf der Kippe. Es hätte alles passieren können. Auch eine Auerbacher Niederlage nach 2:0-Führung.
Doch diesmal war der VfB effektiv wie selten in dieser Saison: Zwei Konter bescherten den Sieg. Zunächst köpfte Marc-Philipp Zimmermann das 3:2 und beendete seine Tor-Durststecke (Zimbo „Es war ein wichtiges Tor – auch für mich.“), dann legte er in der Schlussminute auf den gerade eingewechselten Sebastian Schmidt ab. Der machte das 4:2. Vier Tore auswärts, drei Punkte im Gepäck, zwei Gegentreffer, aber ein Ziel: der Klassenerhalt. So kann es also weitergehen. Vielleicht schon am Freitag, 18 Uhr, wenn der VfB den FC Viktoria Berlin empfängt.
Statistik:
Tore 0:1 Stock (28.) 0:2 Schlosser (65.) 1:2 Giannitsanis (66.) 2:2 Dartsch (73.) 2:3 Zimmermann (79.) 2:4 Schmidt (89.).
ZFC Meuselwitz Kroner – Stenzel, le Beau, Ernst, Raithel – Trübenbach (65. Dartsch), Albert (73. Bunge), Bürger (55. Rudolph), Giannitsanis, Yajima – Hajrulla/V.
VfB Auerbach St. Schmidt – Heger, Sieber, Lietz, Stock/V – P. Müller – Schlosser/V (89. Seb. Schmidt), Wild/V, Kadric, Stock – Mielke (70. Shoshi), Zimmermann.
Schiedsrichter: Wien (Berlin).
Zuschauer. 491.