Die einwöchige Spielpause vor dem Heimspiel gegen Wacker Nordhausen am Samstag, 14 Uhr, kam dem VfB Auerbach wie gerufen: Der Oberligist hätte zwar sicherlich lieber in der nächsten Pokalrunde gespielt, allerdings nutzte das Team die freie Woche zum Durchschnaufen und Erholen – weniger aufgrund der Belastung der letzten Wochen, sondern vielmehr um sich personell und sportlich zu sortieren.
Rein personell folgten in den letzten Tagen einige Hiobsbotschaften. Die wohl heftigste: Marcin Sieber muss sechs Wochen lang pausieren. Am Dienstag unterzog sich der erfahrene Abwehrspieler einer Operation am Meniskus, der zweimal angerissen war. „Es gibt Schlimmeres, aber auch Schöneres“, sagte er. Mit Sieber fällt ein Spieler aus, der der jungen Auerbacher Mannschaft Stabilität verleihen sollte – und damit eine Stütze für den heißen VfB-Herbst.
Denn in den nächsten Woche geht es für die Auerbacher darum, nicht nur in den Tabellenkeller der Oberliga abzurutschen. Ein Alarmzeichen ist für die wichtigen Spiele im Oktober allerdings die Trainingssituation der letzten Tage: Das Corona-Virus und auch eine Erkältungswelle hatte das VfB-Team stark geschwächt – zu der ohnehin schon langen Verletztenliste. So hatte VfB-Coach Sven Köhler an den meisten Tagen nur zehn Feldspieler zu den Trainingseinheiten zur Verfügung. „Das ist natürlich keine glückliche Situation“, sagt auch Uwe Kramer, sportlicher Leiter des VfB. Deshalb habe auch ein Testspiel keinen Sinn gemacht, um das spielfreie Wochenende zu überbrücken. „Um im Rhythmus zu bleiben, haben wir ein internes Testspiel gegen unsere zweite Mannschaft gemacht“, sagt Kramer. Dabei gewann der Oberliga-Kader standesgemäß mit 5:0 gegen die Landesklasse-Auswahl. „Wichtiger war uns aber, dass beide Teams noch enger zusammenrücken“, erklärt Kramer. Ein gemeinsamer Mannschaftsabend diente als Stimmungsaufheller. „Die Stimmung ist gut – jetzt müssen nur noch die Ergebnisse folgen“, weiß Kramer.
Mit Nordhausen, dann Rudolstadt und anschließend Wernigerode sowie An der Fahner Höhe warten vier Gegner auf den VfB, die sich auf Augenhöhe befinden dürften – oder sogar leichte Außenseiter gegen die Vogtländer sind. Schon gegen den ehemaligen Regionalliga-Konkurrenten aus Nordthüringen und Tabellennachbarn steht das VfB-Team fast schon unter Siegzwang. „Wir wissen alle, dass wir nun mal gewinnen sollten“, sagt Kramer – und er vertraut dabei auf das Potenzial, das im Team steckt. „Wenn alle sehen würden, wie gut das Team trainiert, ist das nicht vergleichbar mit den ängstlichen Auftritte in den Pflichtspielen“, sagt Kramer und meint damit auch, dass genügend Potenzial im Team stecke: „Gerade bei jungen Spielern spielt die Psychologie eine große Rolle. Daran arbeiten wir auch. Wir müssen die Angst ablegen, Fehler zu machen.“
An der Struktur des Kaders wird sich allerdings nichts ändern – im Gegenteil: Durch den Ausfall von Sieber fehlt ein weiterer erfahrener Spieler, sodass die Youngster-Defensive wohl weiterhin die erste Wahl sein dürfte – wenn nicht nochmals die Erkältungswelle zuschlägt.