Der VfB Auerbach hat einen erfolgreichen Abschluss des Jahres 2023 daheim gefeiert. Die Vogtländer besiegten am Freitagabend den sächsischen Kontrahenten SC Freital mit 5:1 (3:0) und zeigten damit, dass die nach oben zeigende Formkurve der letzten Wochen auch in Ergebnisse umgemünzt werden kann.
“Es war ein verdienter Sieg gegen einen Gegner, der sich in der Tabelle auf Augenhöhe befindet. Deshalb können wir das Ergebnis zufrieden sacken lassen“, sagte VfB-Coach Sven Köhler nach dem überzeugenden Auftritt seiner Jungs gegen die Gäste vom Rande Dresdens.
Dabei gefielen diesmal die Auerbacher Offensivspieler - alle fünf Tore erzielten Spieler aus der vorderen Reihe. Den Beginn machte früh Cedric Graf (6.). Paul Kämpfer legte vor der Pause mit eine Doppelpack noch zwei Treffer nach - und stellte damit die Weichen auf Heimsieg (23./40.). Dabei war von den Gästen relativ wenig zu sehen. Auerbach dominierte das Geschehen und hatte sich die Drei-Tore-Führung mehr als verdient.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser aus der Kabine und erhöhten den Druck. „Das war nichts Ungewöhnliches, sondern erwartbar“, sagte Sven Köhler. „Umso wichtiger war der vierte Treffer.“ Vojtech Cermus machte nach einer Stunde eigentlich alles klar. Zwar wackelte der Sieg noch ein wenig, nachdem Michael zum 1:4 traf (71.). Doch in der Schlussphase ging es hin und her - und der VfB feierte das erfolgreiche Ende eines wechselhaften Jahres durch den Treffer zum 5:1 durch den eingewechselten Lucas Seidel (90.).
Auf den VfB warten vor der Winterpause noch ein Auswärtsspiele - in Halberstadt.
Letztes Heimspiel, letzte Chance für den VfB, die schlechte Heimbilanz noch einmal aufzupolieren. An diesem Freitag, 19 Uhr, geht es für die Auerbach gegen den SC Freital. Es wird auf jeden Fall gespielt. Wir haben im Vorfeld mit Abwehrchef Marcin Sieber gesprochen.
Marcin, wie habt ihr die Niederlage im Pokal gegen Zwickau verarbeitet?
Zunächst muss ich eingestehen, dass ich eher etwas sauer darüber war, gegen so eine schwache Regionalligamannschaft zu verlieren. Andererseits zeigt sich auch, dass wir es immer besser schaffen, zu verteidigen. Doch zum Verteidigen gehört die komplette Mannschaft von vorn bis hinten. Wenn wir es schaffen, unsere Aktionen in der Offensive in Tore umzumünzen, dann wird das Selbstvertrauen der Jungs gestärkt und das gute Zusammenspiel aus Offensive und Defensive kommt besser zur Geltung.
Wie ist die Stimmung im Team nach den letzten Wochen?
Auch wenn wir in den letzten Wochen keine Erfolgserlebnisse verbuchen konnten, merkt man, dass im Team die Zuversicht größer ist als die Enttäuschung bzw. die Angst, Spiele verlieren zu können. Die Jungs hauen sich über all rein und zeigen wirklich gute Leistungen. Wie der DFB-Trainer sagen würde: „Der Transfer vom Training auf das Spielfeld findet nicht statt…“ So ähnlich sehe ich das bei uns, aber man erkennt dennoch eine Steigung im Vergleich zum Saisonbeginn. Nicht nur das Kämpferische ist endlich zu sehen, sondern man kann auch erkennen, dass wir guten Fußball spielen können.
Was fällt dir zu Freital ein?
Zu Freital fällt mir nur, das es ein körperliches Spiel wird. So wie letztes Jahr in Freital. Wenn man dann einen Schiedsrichter hat, der das Spiel klar führen kann, dann wird es ein enger Schlagabtausch, der nur durch Überzeugung entschieden werden kann. Natürlich hoffe ich auch auf zahlreiche fußballerische Aspekte, aber das kann mit den Bodenverhältnissen schwer werden. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn wir im letzten Heimspiel 2023 noch einen Erfolg einfahren können.
Wernesgrüner-Sachsenpokal, Achtelfinale: VfB Auerbach - FSV Zwickau (Sonntag, 14 Uhr, Arena zur Vogtlandweide)
Man kennt sich, man schätzt sich. Das in den 2000er-Jahren ewige Nachbarduell zwischen Auerbach und Zwickau erlebt im Pokal eine erneute Auflage - und damit auch mal wieder ein Pflichtspiel, nachdem seit der Saison 2015/16 sich die Wege der beiden Klubs trennten. Bis dahin gab es in der Regionalliga und Oberliga 24 Duelle, dazu noch fünf Freundschaftsspiele. Die Bilanz: neun Auerbacher Siege, elf Unentschieden, neun Zwickauer Siege (Tordifferenz: 30:40). Allerdings dürften diese Zahlen keine Rolle spielen, wenn am Sonntag wieder volles Haus in Auerbach ist.
Immerhin haben beide etwas gemeinsam: So richtig läuft es sportlich nicht so, wie sich alle erträumt hatten. Auerbach liegt in der Oberliga ein paar Punkte hinter den eigenen Erwartungen, Zwickau in der Regionalliga wohl ebenso. Aber auch hier gilt die Wiederholung: Das wird am Sonntag keine Rolle spielen. Denn der Pokal ist eben der Pokal, ein Derby bleibt ein Derby. Da spielen auch nicht die personellen Entwicklungen der letzten Wochen eine Rolle, wie VfB-Coach Sven Köhler betont: "Zwickau wird mit 16 bis 18 Spielern nach Auerbach kommen, die allesam der Meinung sind, dass sie Regionalliga spielen können. Und das wollen sie uns auch zeigen", sagt der VfB-Coach, der eben nichts darauf gibt, dass Zwickau zuletzt personalbedingt ein Spiel absagen musste.
Damit ist klar: Zwickau kommt als klassenhöheres Team als Favorit ins Vogtland. Aber Köhler will natürlich mit seinem Team die Sensation: "Wenn wir uns im Pokal nicht vornehmen würden, den Favoriten zu schlagen, und nicht an unser Chance glauben würden, dann brauchen wir gar nicht erst antreten. Der Pokal hat durch die K.o.-Spiele einen anderen Wettbewerbscharakter. Es gibt immer wieder mal Überraschungen." Und die soll dem VfB-Team diesmal gelingen.
Landesklasse VfB Auerbach II - TSV Ifa Chemnitz (Samstag, 14 Uhr, Sportplatz Beerheide)
Die zweite Mannschaft geht mit dem Schwung ins Spiel, am vergangenen Wochenende in letzter Minute noch eine Niederlage abgewendet zu haben. In Mülsen fiel der Ausgleich in der Schlussminute, wodurch der VfB II weiter oben dranbleibt. Mit Ifa Chemnitz kommt nun ein Gegner nach Auerbach (oder besser gesagt: nach Beerheide), der derzeit in anderen Tabellenregionen beheimatet ist. Auf dem elften Platz liegt Ifa - mit elf Punkten (20:29 Tore). Den letzten Sieg fuhr der TSV am 1. Oktober ein - seitdem gab es fünf Niederlagen und ein Unentschieden. Damit ist klar, dass die Zweite nicht nur Favorit ist, sondern auch die drei Punkte einfahren möchte.
"Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen - auch wenn wir die Ergebnisse zur Kenntnis genommen haben", erklärt Co-Trainer Stefan Kreß, der auf das Spiel in Chemnitz in der vergangenen Saison verweist, als Ifa aus einer ähnlichen Serie kam und der VfB am Ende mit einem glücklichen Unentschieden zufrieden sein musste. Zudem kommt hinzu: "Bei uns sieht es personell nicht so gut aus. Wir hatten diese Woche einen sehr hohen Krankenstand, hoffen aber, dass bis Samstag alle halbwegs wieder fit sind. Es ist alles eine Wundertüte", fügt Kreß an. "Wir hoffen natürlich trotzdem, dass wir das Heimspiel erfolgreich gestalten werden." Auf dem Waldsportplatz in Beerheide wird die Kantine geöffnet sein. Bei den kalten Temperaturen wird es also heiße Getränke geben - und hoffentlich auch ein heißes Spiel.
Kreisliga: Teutonia Netzschkau - VfB Auerbach III
Die dritte Mannschaft musste ihr Spiel kurzfristig absagen. "Aufgrund des hohen Krankenstands und zahlreicher Verletzungen haben wir keine spielfähige Mannschaft zusammenbekommen", sagt Spielertrainer Marcus Menzel. Mit Bedauern nahm er zur Kenntnis, dass die Anfrage in Netzschkau, das Spiel zu verlegen, nicht auf Zustimmung stieß. "Es ist nicht so, dass wir oft einen solchen Wunsch äußern." Erstmals in dieser Saison muss der VfB III also passen. Nun wartet noch ein Spiel bis zur Winterpause: Am nächsten Samstag gegen Rebesgrün.